London, Stadtteil Islington in den 20er Jahren: Eine Spur zu häufig schaut der junge Mann jeden Morgen im Schneideraum seines neuen Arbeitgebers, der „Famous Players Lasky“-Studios, vorbei, offensichtlich um ebenso zufällig wie regelmäßig auf eine junge Frau zu treffen, die es ihm angetan hatte. Der junge Mann trug einen weiten Mantel, der seine Leibesfülle nur ungenügend verbarg, und hatte stets ein paar Stummfilm-Zwischentitel unter dem Arm. Die zu malen, war er engagiert worden. Dann fragte er die Cutterin nach irgend jemanden oder nach einem bestimmten Büro, bedankte sich, lächelte und verschwand. Alma Reville, die Cutterin, arbeitete schon seit ihrem 16. Lebensjahr beim Film. Sie hatte als Umrollerin angefangen und war inzwischen eine der besten Cutterinnen der Firma, was damals bedeutete, daß sie schon bei den Dreharbeiten auf Anschlüsse achten mußte – als Scriptgirl, wie man das heute nennt. Alfred Hitchcock, der Zwischentitelmaler, machte sich im Studio auf vielfältige Weise nützlich, bis er 1921 als Regieassistent Alma Reville mitteilen konnte, sie werde bei Graham Cutts Film „Woman to Woman“ den Schnitt übernehmen.
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