„Französischer“ in Charme und Esprit als Nathalie Baye kann eigentlich keine Schauspielerin sein. Seit Anfang der 70er-Jahre ist sie auf der Leinwand präsent, nun kommen gleich zwei neue Filme mit ihr auch in die deutschen Kinos: „Schöne Venus“ von Tonie Marshall (Kritik in dieser Ausgabe) und in „Eine pornografische Beziehung“ von Frédéric Fonteyne (Start: 13.4.; Kritik in fd 8/2000). Beide Rollen sind ihr wie auf den Leib geschnitten: hier die einer Kosmetikerin, die sich weigert, erwachsen zu werden, und Angst vor der Liebe hat, dort die einer mutigen Frau in den besten Jahren, die ihre sexuellen Fantasien ausleben will und unvermutet sehr verletzbar wird, als die Liebe ins Spiel kommt.
Nathalie Bayes Karriere verlief kontinuierlich, nicht in großen Sprüngen, eher in kleinen Schritten. Mit 14 warf sie die Schule hin und studierte Tanz: „Die Rettung für mich. Da habe ich körperliche und