Im Februar 1976 formuliert Richard Cohn-Vossen sein Credo als Dokumentarist: "Dem Menschen begegnen, Suchender sein mit der Kamera. Augenzeuge, Chronist, Zeitgenosse. Ein leidenschaftliches Verhältnis zur Wirklichkeit entwickeln beim Suchen, Drehen, Schneiden, Interpretieren." Er deutet Schwierigkeiten an, die er mit seinen Arbeiten hat, geht auf den Vorwurf ein, seine "Filme seien spröde, eckig, ärgerlich. Die Weisen gar schauen unter den Strich, finden dort weder Plus noch Minus". Ironische Replik auf ein in der DDR nahezu ungeheuerliches Verdikt, hatte der Dokumentarfilm der DEFA doch von Staats wegen immer das Plus zu belegen, den Erfolg zu besingen.
Im Herbst 1976 unterzeichnet Richard Cohn-Vossen die Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns. Die mächtige Fraktion der Dogmatiker, die im DEFA-Dokumentarfilmstudio agiert und ihn seit Jahren attackiert,