Wer eine der üblichen Biografien erwartet, wird sich wundem, wenn er das soeben in Frankreich erschienene Buch
"Varda par Agnes" zur Hand nimmt. Denn hier wird - wodurch sich Agnes Varda schon in ihren Filmen auszeichnete - mit jeder konventionellen Machart gebrochen. Das Buch, das durch Originalität und Vielfalt besticht, wird herausgegeben und vertrieben von den
"Cahiers du Cinema"; Agnes Varda teilt darin auf vielfältige Weise ihren Werdegang, ihre künstlerischen Ambitionen sowie Privates mit.
Es beginnt damit, daß zu jedem Buchstaben des Alphabets auf eine für Agnes Varda wichtige Person, eine Begebenheit, einen Gegenstand oder Begriff Bezug genommen wird. Dabei präsentiert sich der jeweilige Text oft als Mischung aus Wortspielen, Anekdoten, Assoziationen in Prosa oder auch einmal in Reimen. Die Auswahl, so Agnes Varda, entsprang - und auch hier ist die Parallele zu ihren Filmen unverkennbar - eher dem Zufall, der Laune des Augenblicks als einer lange durchdachten Planung. So ergeben sich spontane Einfälle mit reizvollem Eigenleben. Der folgende Text ist eine Würdigung ihres 1990 verstorbenen Mannes Jacques Demy: