Entwaffnende Ironie, Schlitzohrigkeit oder extravagant-effektvolle Selbstdarstellung, wie sie Orson Welles pflegte, gehören nicht zu den Stärken Bernhard Wickis. Und dennoch erinnert manches an ihm und der Geschichte seiner Karriere an den Regisseur von "Citizen Kane". Klammert man Wickis "semidokumentarischen" Film "Warum sind sie gegen uns" (1958) einmal aus, obwohl er gewiß mehr ist als nur eine Fingerübung, begannen beide ihre Regielaufbahn mit fulminanten De-bütfilmen, die fast schon belastende Maßstäbe für ihre weitere Karriere setzten.
So wie der verspielt-weltmännische Welles blieb Bernhard Wicki bei aller Anerkennung immer ein Außenseiter im Filmgeschäft. Seine unorthodoxen, oft über die Maßen teuren Projekte, die weit ab von jeder Mode lagen, verfolgte er, trotz aller Widrigkeiten, mit einer Sturheit und Kompromißlosigkeit, die den meisten deutschen Regisseuren heute unverständlich bleiben dürfte: Wozu gibt es schließlich Gremien, die entscheiden, welche Filme gefördert - und somit gemacht - werden?