Von Wolfgang Gersch. Schriftenreihe der DEFA-Stiftung, Aufbau Verlag, Berlin 2006, 226 S., 24 Abb., 22,90 EUR.
Es ist durchaus von Vorteil, dass dieses Buch nicht von einem westdeutschen Publizisten verfasst wurde, sondern sich auf einen ostdeutschen Filmhistoriker berufen kann. Wolfgang Gersch (u.a. „Film bei Brecht“, „Chaplin in Berlin“) kennt die Geschichte der DEFA aus unmittelbarer Nähe. Er hat an der Babelsberger Filmhochschule sowie der Humboldt-Universität studiert und als Publizist und Dozent an der Filmhochschule gearbeitet, war zudem an der Akademie der Wissenschaften der DDR tätig und gehörte 1990 als Filmreferent der ersten frei gewählten (und damit letzten) Regierung der DDR an, bevor er von 1990 bis 2000 im Filmreferat des Bundesinnenministeriums und des Kulturstaatsministeriums arbeitete. Sein Blick auf 45 Jahre DEFA-Produktion wirkt unbestechlich, ungeschönt, frei von falscher Verklärung. Gersch geht es um eine „Filmgeschichte anderer Art“. Ästhetische und stilistische Kriterien liegen ihm fern, ebenso Porträts von Schauspielern und Regisseuren. Keine Verherrlichung, keine verspätete Entschuldigung ist angestrebt, sondern ein „direkter Blick auf die DDR“.
Gersch möchte zeitgeschichtliche Zusammenhänge aufzeigen, politische Strömungen und Denkmuster in den Bildern der Filme erkennbar machen und auf verborgene Botschaf
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