Oskar Roehler gehört zu den herausragenden Regisseuren. Sein neuer Film basiert auf seiner Lebensgeschichte. Ein Gespräch über Arbeiten in zwei Welten, Käse-Igel und 68er.
Herr Roehler, „Quellen des Lebens“ entstand nach Motiven Ihres 2011 erschienenen Romans „Herkunft“. Was bedeuten Ihnen beide Medien?
Das Buch selbst war ein ziemliches Kraftwerk. Daraus ist jetzt der Film entstanden. Und doch trage ich noch immer das Buch in mir, vielleicht sogar mehr als den Film. Das Buch war die Mutter aller Dinge.
Am Anfang war das Wort. Nicht: Am Anfang war das Bild.
Genau so. Ein Buch ist vielleicht auch nachhaltiger. Der Leser wird durch die Sprache mitgerissen, assoziiert seine eigenen Bilder. Ein Film dagegen entwickelt eine neue Kraft und Lebendigkeit, vor allem dank der Darsteller. Film wirkt immer direkter, durch die Landschaften, die Farben, die Musik. Mit meinem Buch und dem Film habe ich mich nun länger als drei Jahre beschäftigt. Es waren künstlerisch äußerst fruchtbare Jahre, die in mir unheimlich viel freigesetzt haben. Ich verlasse die Arbeit daran als glücklicher Mensch.
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