»I focus on that which interests me«: Die allererste Filmübung, die die Filmemacherin Naomi Kawase 1988 im Alter von 19 Jahren fertigstellte, hatte einen programmatischen Titel. Zum Kino fand sie über den Amateurfilm. Ihr Frühwerk entstand auf billigem 8mm-Material. Zunächst einmal interessiert einen immer das, was einen unmittelbar betrifft. Tatsächlich ist in Kawases Kino der zentrale Impuls von Anfang an ein dokumentarischer, und darüber hinaus ein autobiografischer: Die ersten zehn Jahre ihres filmischen Schaffens dominieren tagebuchartig organisierte, autobiografische Dokumentarfilme von zumeist kurzer und mittlerer Länge. In diesen frühen Filmen richtet sie ihre Kamera fast ausschließlich auf sich selbst und auf ihre Angehörigen, auch auf die vielen kleinen Schönheiten der ländlichen, idyllischen Gegend in der Umgebung ihrer Heimatstadt Nara, einer Landschaft, der Kawases Kino bis heute eng verbunden geblieben ist.
Schamlos persönlich
Es dauert eine ganze Weile, bis die Filme länger werden und sich mit Elementen des Fiktionalen (typisierte Figuren, ausgedachte Geschichten, gelegentlich auch ein etwas aufdringlicher Symbolismus)
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