Der frankokanadische Regisseur, geboren 1989 in Montréal, dreht Filme über die Liebe zum oft unerträglichen Anderen. Oft wird er reduziert: auf sein Alter, seine Festival-Erfolge, seine bunte Camp-Ästhetik. Lange wurde er als „Wunderkind“ hofiert, inzwischen werden seine Filme zunehmend kritisch beäugt. Wie Dolan selbst gelten sie vielen als zu schrill, melodramatisch, einfältig, narzisstisch oder einfach nur nervig. Das alles mag zutreffen – und doch ist dies genau der Grund dafür, warum sie so wundervoll sind.
Der Dramatiker Louis-Jean wartet auf den Start seines Flugzeugs. Er reist in die lange gemiedene Heimat, um seine Familie wiederzusehen, von der er sich über die Jahre hinweg entfremdet hat. Plötzlich, wie aus dem Nichts, greift ein Kind über die Lehne seines Sitzes hinweg und verdeckt mit den kleinen Händen seine Augen. Es ist ein Bild wie eine Warnung: Ein Wiedersehen mag es geben, aber ein gegenseitiges Erkennen wird wahrscheinlich eine ferne Hoffnung bleiben.
So beginnt „Einfach das Ende der Welt“ (
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