Wenn sich ein gut situierter Sohn iranischer Migranten in die Tochter von sozial eher randständigen Franzosen verliebt, die aus dem Maghreb stammen, sollte zumindest in der Kategorie „religiöse Kompatibilität“ alles in Ordnung sein. In der Komödie von Sou Abadi erweist sich diese Konstellation als dankbare Vorlage für einen Wettkampf ungleicher Lebensmodelle. Sie funktioniert etwas altmodisch wie ein Molière-Stück: bis zum Äußersten überzeichnete Figuren, etwas Slapstick, Geschlechterverwirrung und reichlich verbaler Schlagabtausch, der um Verbote, Vorschriften und deren kreative Aushebelung kreist.
Der an Politik gänzlich uninteressierte, durch seine Dissidenten-Eltern aber täglich in der Absage an Dogmas jeglicher Art unterwiesene Armand und die säkulare Leila, beide Studenten an der Grande École