„Träum ich, wach ich“: Lilian Harveys Lied aus „Der Kongreß tanzt“ (1931) ist nicht nur eine Erinnerung an einen der großen Unterhaltungsklassiker der Weimarer Republik; es beschreibt auch ganz treffend die Situation des Kinogängers und das, was gutes Kino vermag: die Überschreitung der Tatsachenwelt in Richtung eines Schwebezustands zwischen Wirklichkeit und Fantasie. Genau darum geht es sechs Tage lang auch in Saarbrücken, wo zum 39. Mal das Filmfestival Max Ophüls Preis stattfindet, bei dem junge Filmemacher ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren. Längst ist es das nach der „Berlinale“ wichtigste deutsche Filmfestival und der erste Termin für den deutschsprachigen Nachwuchs- und Independent-Film. Das Wort „deutschsprachig“ ist in diesem Fall wichtig, denn neben deutschen Filmen laufen hier auch Werke aus Österreich, der Schweiz und gelegentlich Luxemburg.
Das Saarbrücker Festival ist ein besonders wertvoller Ort für Entdeckungen und die Zukunft des Kinos. Denn neben Spiel- und Dokumentarfilmen gibt es hier auch Wettbewerbe für Kurzfilme und – eine Spezialität