Daniel Kothenschulte

234 Beiträge gefunden.

In weiter Ferne, so nah - Wim Wenders, der Künstlerfilm und 3D

Mit seinem Film „Anselm – Das Rauschen der Zeit“ (ab 12.10. im Kino) wirft Filmemacher Wim Wenders einen poetischen Blick auf die Werke und Gedanken seines Freundes Anselm Kiefer. Ein weiterer Film, in dem sich Wenders dem Schaffen eines anderen Künstlers widmet, und zwar in 3D, einer Technik, die mittlerweile schon wieder aus der Mode ist, von Wenders aber einmal mehr kongenial genutzt wird.

Von Daniel Kothenschulte

Zum Tod von Birgit Hein

Mit Birgit Hein (6.8.1942-23.2.2023) starb nicht nur eine der bedeutendsten Avantgarde-Filmemacherinnen Deutschlands. Sie war zudem eine der wichtigsten Vermittlerinnen der Medienkunst, die entscheidend dazu beitrug, dass das Bewegtbild in der Kunstwelt inzwischen gleichberechtigt mit Malerei und Skulptur wahrgenommen wird. Nachruf auf eine leidenschaftliche Kämpferin, die dem Underground Würde und der Hochkultur die nötige Dosis Gegenkultur verlieh.

Von Daniel Kothenschulte

Vom Autorenfilm zum Produzentenkino (3): Film ist kein Geschäft

In der staatlichen Filmförderung scheint der Irrtum unausrottbar, deutsche Kinofilme würden sich in kommerziell erfolgreiche und künstlerische aufteilen. Doch geschäftlich erfolgreich war die deutsche Filmproduktion sogar in ihren besten Zeiten nicht. Angesichts der angekündigten Reform des Filmförderungsgesetzes wäre es sinnvoller, über gezielte Kunstförderung nachzudenken, statt von deutschen Kassenschlagern zu träumen.

Von Daniel Kothenschulte

Kinomuseum-Blog (11): Dem Land seine Bilder geben

In den 1980er-Jahren vergab das Filmbüro NW unter dem Motto „Dem Land seine Bilder geben“ erstmals eine dezentrale Filmförderung. Zum 40. Filmbüro-Jubiläum sind jetzt acht geförderte Filme an den Orten ihrer Entstehung zu sehen. Einer davon ist Annelie Runges grandiose Arztfilm-Replik „Barmherzige Schwestern“, die an einen Wendepunkt der deutschen Filmgeschichte führt.

Von Daniel Kothenschulte

Kinomuseum-Blog (10): „Sight & Sound“ und der beste Film aller Zeiten

Das britische Filmmagazin „Sight & Sound“ macht unter internationalen Filmkritiker:innen alle zehn Jahre eine Umfrage nach den besten Filmen aller Zeiten. 2022 war es wieder einmal so weit - und der neu ermittelte Spitzenreiter sorgte für Überraschung: Chantal Akermans „Jeanne Dielman“ lag in der Kritiker-Gunst ganz vorne, noch vor Werken wie Hitchcocks "Vertigo" und Welles' "Citizen Kane". Doch die verdiente Anerkennung weckt unter Filmemachern auch Kritik.

Von Daniel Kothenschulte

Kinomuseum-Blog (9): Wer singt noch den Filmkanon?

Alle zehn Jahre bittet die englische Filmzeitschrift „Sight & Sound“ Regisseure, Kuratoren, Kritiken und Filmschaffende um eine Abstimmung zu den wichtigsten 100 Werken der Filmgeschichte; die nächste Umfrage am 1. Dezember steht unmittelbar bevor. In seinem Siegfried-Kracauer-Blog „Kinomuseum“ nutzt Daniel Kothenschulte diesen Termin für eine Erinnerung an den deutschen „Filmkanon“ und sein Nachfolgeprojekt „Die wichtigsten deutschen Filme“.

Kino gegen den Stream (VI) - Meine Jahre mit VHS

Riesige Sammlungen von VHS-Kassetten waren in der Blütezeit des Videozeitalters bei Cinephilen gang und gäbe. Das Versprechen der jederzeitigen Verfügbarkeit war aber im Grunde eine (Selbst-)Täuschung, denn tatsächlich dienten die Videos vor allem dazu, Aufnahmen anzuhäufen, die dann nie gesehen wurden. Dennoch lösen sie wie jedes obsolet werdende Medium gerade im Rückblick besondere Gefühle aus, die durch neu aufkommende Speicherformen nicht einfach so ersetzt werden können.

Von Daniel Kothenschulte