Ralf Schenk

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Ein Mann mit Grundsätzen - Frank Beyer

Frank Beyer (1932-2006) war der international am meisten wahrgenommene Filmemacher der DDR, der mit historischen Stoffen wie „Nackt unter Wölfen“ und „Jakob der Lügner“ Meilensteine des DEFA-Kinos schuf. Mit wachsender kritischer Haltung ertrug er das Verbot seines Baustellenwesterns „Spur der Steine“ und weiterer Filme und erkämpfte sich seinen Platz in der DDR immer wieder zurück. In seinem Werk spiegeln sich die Auf- und Umbrüche des 20. Jahrhunderts. Eine Würdigung zum 90. Geburtstag am 26. Mai.

Von Ralf Schenk

Zum Tod des Regisseurs Ulrich Weiß

Zwischen 1976 und 1991 drehte Ulrich Weiß nur fünf lange Spielfilme. Die Kritik bezeichnete ihn als einen Maverick, einen verkannten Außenseiter: „einen Tabu- und Regelbrecher, der in keine Zeit und keine Gesellschaft passte“ (Erika Richter). Unter anderen, besseren Bedingungen hätte sein Werk als provokante Inspiration für viele gelten und das deutsche Kino wesentlich beeinflussen und fördern können.

Von Ralf Schenk

Erinnerungen an den Filmkritiker Heinz Kersten

Drei Tage vor dem russischen Überfall auf die Ukraine starb der Filmkritiker Heinz Kersten. Das ersparte ihm eine bittere Verzweiflung, weil ihm die Vermittlung der russischen wie der ukrainischen (Film-)Kunst besonders am Herzen lag. Der quirlige Journalist war ein kritischer Geist, der sich weder durch die Stasi noch eine 15-monatige Gefängnishaft von seiner Liebe zur osteuropäischen Kultur abbringen ließ.

Von Ralf Schenk

Nachruf auf Otto Hanisch

Der Kameramann Otto Hanisch war ein Meister des DEFA-Genrefilms. Fast vierzig Jahre lang fotografierte er Komödien, Western und historisch-biografische Filme. Als besondere Herausforderung empfand er die Arbeit mit der 70mm-Kamera. Mit „Signale – ein Weltraumabenteuer“ und „Orpheus in der Unterwelt“ drehte er zwei herausragende 70mm-Filme in der DDR. Nach dem Ende der DEFA zog er sich in die Malerei zurück.

Von Ralf Schenk

Nachruf auf den DEFA-Kameramann Roland Dressel

Der Kameramann Roland Dressel fotografierte in den 1970er- und 1980er-Jahren einige der bedeutendsten DEFA-Filme. Regisseure wie Rainer Simon, Roland Gräf oder Ulrich Weiß schätzten ihn für seine Bilderwelten, die sich den Geschichten unterordneten, aber zugleich mit immer neuen artifiziellen Einfällen aufwarteten. Im Alter von 89 Jahren ist Roland Dressel jetzt in Potsdam verstorben.

Von Ralf Schenk

Zum Tod von Helga Reidemeister

In vielen ihrer Dokumentarfilme, die seit den 1970er-Jahren entstanden, verknüpfte die Dokumentaristin Helga Reidemeister Privates und Politisches. Ihr Kino wider die Tabus erzählte von Gewalterfahrung, Wurzellosigkeit und dem trügerischen Streben nach Geld, aber doch immer wieder auch von der Hoffnung und der Überlebenskraft, Energie aus den Unbilden des Alltags zu schöpfen. Nach langer, schwerer Krankheit verstarb die Filmemacherin am 29. November in Berlin.

Von Ralf Schenk

Nachruf auf Tamara Trampe

Ohne die Dramaturgin und Regisseurin Tamara Trampe wäre der deutsche Dokumentarfilm der letzten Jahrzehnte nicht möglich gewesen. Als viel gefragte und hoch geschätzte Beraterin stand sie vor allem jungen Dokumentarfilmschaffenden zur Seite. Zugleich drehte sie filmische Essays, die stets aus persönlicher Betroffenheit und Anteilnahme resultierten. Am 4. November ist sie im Alter von 79 Jahren nach langer schwerer Krankheit verstorben.

Von Ralf Schenk