Lukas Foerster

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Nachruf auf Terence Davies

Das Werk des britischen Filmemachers Terence Davies ist schmal, aber reich. In den 1990ern wurde er mit Filmen wie „Das Ende eines langen Tages“ bekannt, in denen er seine Wurzeln als Arbeiterkind spiegelte; später wandte er sich oft der Literatur zu, bis hin zu den Biopics „A Quiet Passion“ über die Dichterin Emily Dickinson und „Benediction“ über Autor Siegfried Sassoon. Nun ist Davies im Alter von 77 Jahren verstorben – sein Werk aber verdient es, lebendig zu bleiben.

Von Lukas Foerster

Unsichtbare Stäbe - Ryusuke Hamaguchi

Der japanische Regisseur Ryusuke Hamaguchi erforscht in seinen Filmen das Wesen menschlicher Interaktion. Seine präzisen Beobachtungen von sozialer Kommunikation oder ihrem Scheitern haben ihn vom Festival-Geheimtipp zum gefeierten Filmemacher aufsteigen lassen. 2021 gewann er bei der „Berlinale“ für „Das Glücksrad“ den „Großen Preis der Jury“; für die Literaturverfilmung „Drive My Car“ heimste er u.a. den „Oscar“ als bester internationaler Film ein. Am 1. September startet „Das Glücksrad“ in den deutschen Kinos.

Von Lukas Foerster

Spiritualität & Pulp - Paul Schrader

Am 3. März läuft mit "The Card Counter" der neue Film des Regisseurs Paul Schrader an. Auch darin geht es um Fragen von Schuld, Rache und Erlösung, die das Werk des US-amerikanischen Filmemachers seit jeher bestimmen. Im Rahmen des Siegfried-Kracauer-Stipendiums hat Lukas Foerster sich eingehend mit Grundmustern und Entwicklungslinien dieses Kinos beschäftigt, das im Kern um das Verhältnis von spirituellen Sehnsüchten und ihren dunklen Gegenkräften kreist.

Von Lukas Foerster

Das Kino und sein Band zur Welt - Abbas Kiarostami

„Der Film beginnt mit D.W. Griffith und endet mit Abbas Kiarostami.“ Dieses Zitat, das Jean-Luc Godard zugeschrieben wird, verdeutlicht den filmhistorischen Stellenwert des iranischen Drehbuchautors und Regisseurs Abbas Kiarostami. Aktuell widmen das Berliner Kino Arsenal und der Streaming-Dienst LaCinethek ihm eine Retrospektive. Anlass für ein Porträt eines filmischen Werks, das kongenial die Interaktion zwischen Kino und Leben auslotet.

Von Lukas Foerster

Im Labyrinth des Kinos: Nobuhiko Obayashi

Der japanische Regisseur Nobuhiko Obayashi (1938-2020) ließ Riesenhummer Klavier spielen, Kinder von Häusern fressen und unheimliche Elemente in vermeintlich alltäglichen Familienkonstellationen auftauchen. Obsessive Einsätze von Farben und Musik sowie die Nichtbeachtung gängiger Genreregeln blieben bis zuletzt sein Markenzeichen. Aktuell ist sein letzter Film „Labyrinth of Cinema“ beim Streaming-Anbieter Mubi zu sehen. Eine Würdigung.

Von Lukas Foerster

Die Chronistin - Die Regisseurin Ann Hui

Die Hongkonger Regisseurin Ann Hui zählt seit mehr als vier Jahrzehnten zu den wichtigsten Filmemacherinnen Asiens. Als zentrale Figur der Hongkonger Neuen Welle trat sie Ende der 1970er-Jahre mit politischen Filmen in Erscheinung, drehte aber auch Komödien, Melodramen, Horror- und Martial-Arts-Filme oder Thriller. Alle ihre Filme sind vom Individuum her gedacht, weshalb den Schauspielern darin stets eine besondere Rolle zukommt. Bei der 77. „Mostra“ wurde sie soeben mit einem „Goldenen Löwen“ für ihr Lebenswerk geehrt.

Von Lukas Foerster

Konfetti 48: Strange Days

Der letzte Beitrag von Lukas Foerster in seinem „Konfetti“-Blog führt zu den Überlegungen zurück, die vor über einem Jahr am Ausgang des Siegfried-Kracauer-Stipendiums standen. In der Schlusssequenz von Kathryn Bigelows „Strange Days“ (1995) und dessen Konfetti-Regen erblickt Foerster die nahezu logische Kulmination eines exzesshaften Science-Fiction-Films, aber auch die Verheißung, dass alles letztlich im Sog des Filmbildes aufgeht.