Karsten Munt

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Das Unsagbare - Tatsuya Nakadai

Vor allem seine Rollen für Akira Kurosawa haben den japanischen Schauspieler Tatsuya Nakadai weltbekannt gemacht, vom schusswaffenverliebten Jungspund in „Yojimbo“ bis zum greisen Fürsten in „Ran“. Der am 13. Dezember 1932 geborene Darsteller hatte seinen Durchbruch mit dem dreiteiligen Antikriegsfilm „Barfuß durch die Hölle“ und bewährte sich in Samurai-Filmen, Genreparodien und ernsten Gesellschaftsdramen. Gemeinsam ist all seinen klassischen Rollen die Betonung seiner beredten Augen, in denen sich Tragik wie dämonische Züge abbilden können.

Von Karsten Munt

Tausend Seiten Liebe - Ein Porträt von Ira Sachs

Der 1965 in Tennessee geborene Filmemacher Ira Sachs hat sich vor allem mit seinen in New York spielenden Werken einen Namen gemacht, die sich zwischen autobiografischen Elementen und Referenzen an die Filmgeschichte verorten lassen. Liebesgeschichten, soziale Gegensätze und die Frage nach den Grenzen der Freiheit durchdringen seine Filme wie aktuell das in Paris spielende Drama „Passages“. Die Aufmerksamkeit für Details macht seine Filme dabei so seltsam wie schön.

Von Karsten Munt

Jenseits von Geschlecht und Maskulinität: Die „Woche der Kritik“ 2023

Unter dem Generalmotto „Wer kümmert sich ums Kino“ befragte die „Woche der Kritik“ auch das Genrekino. Und entdeckte in den japanischen „Kaiju“-Monstern oder alten und neuen „Midnight Movies“ viel kreatives Potenzial, sich drängenden Fragen der Gegenwart zu stellen.

Von Karsten Munt

Wir müssen reden - Sarah Polley

Die 1979 geborene Kanadierin Sarah Polley hat sich von ihrem Regiedebüt „An ihrer Seite“ (2007) an als ambitionierte Filmemacherin hervorgetan. Ihre seit der Kindheit erfolgreiche Schauspielkarriere ließ sie 2010 auslaufen. Ihre Arbeiten als Regisseurin vereinen ihre aktivistischen Anstrengungen mit einem Blick für die Zerbrechlichkeit von Beziehungen und Systemen. Im Kern geht es stets um die Erinnerung und wie in „Die Aussprache“ (jetzt im Kino) um eine Form der Selbstermächtigung, die auf dem Versuch gründet, Worte für Trauma und Schmerz zu finden.

Von Karsten Munt

Das Uhrwerk in uns - Cyril Schäublin

Der Schweizer Filmemacher Cyril Schäublin entwirft Gesellschaftsporträts der ungewöhnlichen Art: Menschen erscheinen bei ihm oft nur an den Rändern der Einstellungen, während Architektur und Landschaft den Fokus einnehmen. Nach seinem Zürich-Film „Dene wos guet geit“ (2017) ist sein zweiter Spielfilm „Unruh“ (ab 5.1. im Kino) ein Historiendrama über ein Uhrmacherstädtchen um 1870, in dem Arbeiter, Unternehmer und Anarchisten aufeinandertreffen. Ein Gespräch über Nebenschauplätze, Geister vor Fabriktoren und kapitalisierte Liebe.

Von Karsten Munt

Kaleidoskopische Horrortrips - Werkporträt Alex Garland

Der Brite Alex Garland hat sich mit seinen Drehbüchern und vor allem mit seinen Regiearbeiten wie „Ex Machina“, „Auslöschung“ und „Men – Was dich sucht, wird dich finden“ (ab 21.7. im Kino) zu einem spannenden Grenzgänger zwischen Genre- und Kunstkino entwickelt. Im Spiel mit Science-Fiction- und Horrorelementen geht es dabei immer wieder um die Fragilität des Menschlichen und das, was es bedroht.

Von Karsten Munt

Kinder des Extrems: Das junge französische Genrekino

Mit ihrem Film „Titane“ hat die französische Regisseurin Julia Ducournau 2021 die „Goldene Palme“ in Cannes gewonnen und damit die Aufmerksamkeit auf eine Tendenz im aktuellen französischen Genrekino gelenkt, die sich in der Nachfolge des Kinos der „New French Extremity“ mit Gusto der Transgression widmet. Kreative wie Julia Ducournau, Bertrand Mandico oder Coralie Fargeat drehen die Gesellschafts-, Körper- und Geschlechternormen dabei blutig durch den Wolf.

Von Karsten Munt