Die Aasgeier kommen - Killer Mission

wernstein@web.de | 27.04.2023

Zynischer Söldnerfilm vor exotischer Kulisse mit ausschließlich fiesen, geldgierigen und skrupellosen Hauptfiguren unter der vergleichsweise soliden Regie des italienischen Extrem- und Vielfilmers Joe d'Amato, der sich als plakativ-kuriose Kapitalismuskritik tarnt. Neben einem polnischen, Klavier spielenden Legionär namens Polansky mit einem Hasen am Revers (wohl eine Hommage an den berühmten Regiekollegen ähnlichen Namens), dem spektakulären Rückzug aus einem Kugelgefecht in einer Metalltonne, gibt es im Finale einen verblüffenden Plot-Twist: Die im Film als schwarzes Faktotum eingeführte Nebenfigur, die ununterbrochen den Diskriminierungen und Erniedrigungen der weißen Soldaten ausgesetzt ist, trickst am Ende in einem Akt der Selbstermächtigung alle harten Kerle aus, sozusagen ein Wolf im Schafspelz, der diese Mimikry dazu verwendet, um selbst an das große Geld im Depot einer Schweizer Bank zu gelangen. Dennoch macht diese Wendung den Regisseur nicht zum Bürgerrechtler. Die Verschlagenheit des Schwarzen bestätigt letztlich nur dessen moralische Verkommenheit, die ihm zuvor in vulgären Dialogen als rassistische Vorurteile unterstellt worden sind und denen der Film nicht wirklich widerspricht: Sie befähigt ihn im Gegenteil erst dazu, als der große Sieger aus seiner Ranküne hervorzugehen.