Ketzer

Passagen aus dem 1968 entstandenen italienisch-bulgarischen Spielfilm "Galileo" von Liliana Cavani als Kernstück eines historischen Montagefilms, der unter dem Motto "2000 Jahre Folterung, Mord und Unterdrückung im Namen der Kirche" die kirchliche Machtapparatur anprangert. Gegenstände seiner Attacken sind u.a. die Missionstätigkeit der Kirche, christlicher Antisemitismus, die Hexenverfolgung sowie besonders die Enzyklika "Humanae vitae". Produzent Adloff setzt die harsche Kirchenkritik, die er mit den Filmen "Die goldene Pille" und "Die Wechsler im Tempel" begann, mit ähnlichen Mitteln fort: Der Einsatz der Dokumentarmaterialien zeigt wenig Geschichtsverständnis, erhält jedoch einen wissenschaftlichen Anstrich; einzig die Spielfilmausschnitte aus dem Caviani-Film fordern zu ehrlicher, ernsthafter Auseinandersetzung heraus.