Vater der Braut (1991)

Komödie | USA 1991 | 105 Minuten

Regie: Charles Shyer

Neuverfilmung der klassischen Hollywood-Komödie um einen Vater, der durch die Vorbereitungen für die Heirat seiner abgöttisch geliebten Tochter in turbulente Verwicklungen gestürzt wird. Amüsanter Familienfilm mit einer Paraderolle für Starkomiker Steve Martin. Die durch neue Gags aufpolierte Komödie bleibt dem Geist der 50er-Jahre in der Verklärung der heilen Familienwelt und der Hochzeit treu. (Fortsetzung: "Ein Geschenk des Himmels - Vater der Braut 2") - Ab 8.
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Filmdaten

Originaltitel
FATHER OF THE BRIDE
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1991
Produktionsfirma
Sandollar/Touchstone
Regie
Charles Shyer
Buch
Nancy Meyers · Charles Shyer
Kamera
John Lindley
Musik
Alan Silvestri
Schnitt
Richard Marks
Darsteller
Steve Martin (George Banks) · Diane Keaton (Nina) · Kimberly Williams (Annie) · George Newbern (Brian MacKenzie) · Kieran Culkin (Matty)
Länge
105 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 6; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 8.
Genre
Komödie | Literaturverfilmung
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Buena Vista (FF P&S, DS engl., DD2.0 dt.)
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Diskussion
Auf den deutschen Markt kommt der Film wie bestellt zu der vom Privatfernsehen entfachten "Traumhochzeits"-Welle. In dem Remake des von Vincente Minnelli inszenierten gleichnamigen Klassikers der Hollywood-Komödie (fd 1136) hat Starkomiker Steve Martin die Rolle des besorgten Vaters übernommen, in der 1950 der unvergessene Spencer Tracy brillierte.

George Banks liebt seine Tochter Annie abgöttisch und ist vollkommen aus dem Gleichgewicht geworfen, als er erfährt, daß sie heiraten will. Er sucht förmlich nach Gründen, die die Ehe doch noch zum Platzen bringen könnten. Aber der zukünftige Schwiegersohn hat außer dem für George unmöglichen Namen MacKenzie nur Positives aufzuweisen. Er ist ein absoluter Traumschwiegersohn, brav und gutaussehend, aus reicher Familie und ein intelligenter Computerfachmann obendrein. Der erste Besuch bei den zukünftigen Schwiegereltern endet fast mit einem Desaster, weil George sich unmöglich benimmt, aber aufzuhalten ist die Hochzeit nicht. Als George, der seiner Tochter eigentlich keinen Wunsch abschlagen kann, die Waffen gestreckt hat und sogar einwilligt, einen Organisator für das Fest zu engagieren, ist ihm endgültig alle Kontrolle aus den Händen geglitten. Die Frauen arrangieren eine Hochzeit mit allen Schikanen, und George ergreift die Panik angesichts der stolzen Rechnung für rund hundert Gäste, die ihn gut 250 Dollar pro Kopf kosten. Sein Haus wird völlig neu eingerichtet und dekoriert, und alle amüsieren sich auf der Hochzeit aufs beste, bis auf George, dem es im Gedränge nicht einmal gelingt, die Braut zu küssen. Aber ein Anruf von Annie, die ihrem geliebten Vater für die wundervolle Hochzeit dankt, versöhnt auch den gestreßten Vater.

Als amüsante Familienkomödie mit einem Schuß Gefühl funktioniert der Film erstaunlich gut. Für Zuschauer, die den Hollywood-Klassiker mit Spencer Tracy und Elizabeth Taylor schon kennen, gibt es wenig Überraschungen. Nicht nur das Handlungsgerüst ist erhalten geblieben, sondern auch viele Details, selbst die heute eher altmodisch wirkende Rahmenhandlung, in der sich der Held direkt an das Publikum wendet, um dann seine Geschichte rückblickend zu erzählen. Durch Änderungen in der Charakterisierung der Figuren und abgewandelte Szenen wurde das Buch "modernisiert", die Komik ist um eine Spur überdrehter als in dem für heutige Begriffe eher gemächlichen Vorbild der 50er Jahre. Die besten neu erfundenen Szenen hat zweifellos Steve Martin, der im Wettstreit mit dem Vorbild Spencer Tracy eine gute Figur macht. Wenn er bei den Schwiegereltern im Scheckbuch herumschnüffelt und dabei von dem wachsamen Haushund ertappt und in den Swimmingpool gejagt wird, kann er seine komischen Talente voll zur Geltung bringen. Daneben verblaßt Diane Keaton als verständnisvolle Mutter, und die Debütantin Kimberley Williams ist nett, aber farblos, kein Vergleich zu der jungen Liz Taylor. Manche Einfälle sind allzu gezwungen auf Komik getrimmt: so gibt Martin Short den Zeremonienmeister als näselnden Exzentriker mit allen Klischees der Homosexuellendarstellung. Bei allen Änderungen gegenüber dem Vorbild bleibt doch nicht zu übersehen, daß der Geist der 50er Jahre mit dem Loblied auf die saubere, heile Familienwelt und der Verklärung des Hochzeitstages als dem größten Erlebnis im Leben einer Frau ungebrochen erhalten geblieben ist.
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