Brothers in Arms (1997)

Action | USA/Irland 1997 | 91 Minuten

Regie: James Brolin

Harter Thriller vor dem Hintergrund des Nordirland-Konflikts: Ein ehemaliger Bombenleger der IRA hilft einem CIA-Agenten ein Attentat durch eine Splittergruppe zu verhindern, das die von den USA eingeleiteten Friedensgespräche torpedieren würde. Drahtzieher des Komplotts ist der psychopathische jüngere Bruder des Ex-Terroristen. In Rückblenden und durch eine "voice over"-Stimme erfährt der Zuschauer von der tragischen Beziehung der Brüder, bekommt in fast poetischen Reflektionen die Gründe des Hasses erläutert und erfährt von der religiösen Verwurzelung des Konflikts. Dennoch geht die Rechnung des ambitionierten Films nicht auf, da das Porträt des Psychopathen die politischen Hintergründe immer mehr zu Gunsten des Genreeffektes verdrängt.
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Filmdaten

Originaltitel
FLASHPOINT
Produktionsland
USA/Irland
Produktionsjahr
1997
Produktionsfirma
Libra Pictures Int./The Pacific Trust Corporation
Regie
James Brolin
Buch
Alex Simon
Kamera
Michael K. Bucher
Musik
John Graham · William Anderson · Gordon Goodwin
Schnitt
Michael Thibault
Darsteller
James Brolin (CIA-Agent John Hall) · Jennie Garth (Mary) · Salvator Xuereb (Liam Fellon) · Patrick Foy (Gerry Fellon) · Christi Conaway (Kelly Hall)
Länge
91 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 16
Genre
Action | Politthriller

Diskussion
Ein harter Thriller vor dem Hintergrund des Nordirland-Konfliktes, angelegt als Tragödie. Ein ehemaliger IRA-Bombenleger hilft einem CIA-Agenten, damit sein psychopathischer Bruder, Anführer der Splittergruppe "Brothers in Arms", nicht die von den USA vermittelten Friedensgespräche mörderisch beendet. Allerdings weiß der Agent nichts von der komplizierten, mit Schuld und Verantwortung beladenen Beziehung des Ex-Terroristen Gerry zu seinem "kleinen" Bruder. Der Zuschauer erfährt davon durch Rückblenden und seine aus dem Off vorgetragene Tagebuchgedanken. In der Synchronisation sind dies bittere, fast schon poetische Reflexionen über den Haß, der aus der miterlebten Erschießung der Eltern erwuchs. Dagegen hat der nur im Standbild lesbare englische Text die Form eines fragenden Briefes an die tote Mutter und verdeutlicht die religiöse Verwurzelung seines Autors. In ihrer seriellen Form können diese Rückblenden und Texte zwar nicht als Psychogramm einer durch den Bürgerkrieg verletzen Seele überzeugen, doch inhaltlich sind sie ungleich anspruchsvoller als die Beschreibungen des anderen Bruders, des Terroristen. Diese haben oft nur das Niveau eines billigen Psychopathenthrillers, und dadurch wird zwangsläufig auch der politische Hintergrund immer austauschbarer. Die Tragödienform dient im explosiven Schluß nur noch als Genreeffekt.
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