Das Familien-Geheimnis

Drama | USA 1997 | 87 Minuten

Regie: Bart Freundlich

Vier erwachsen gewordene Kinder treffen sich mit ihrem jeweiligen Anhang im Hause ihrer Eltern. Die Wiedersehensfreude ist rasch getrübt, es kommt zu Reibereien und Frustration, alte Rechnungen werden präsentiert und Positionen korrigiert. Am Ende haben sich alle Beteiligten verändert, Beziehungen sind zerbrochen, neue entstanden. Kein neues, aber ein wirkungsvolles Konzept, das tiefschürfende Unterhaltung bietet und vom Fingerspitzengefühl seines Regisseurs zeugt. Gute Darsteller und die überzeugende Psychologisierung der Personen tragen ebenfalls zum Gelingen dieses auch optisch anspruchsvollen Films bei. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
THE MYTH OF FINGERPRINTS
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1997
Produktionsfirma
Good Machine Production/Eureka Pictures
Regie
Bart Freundlich
Buch
Bart Freundlich
Kamera
Stephen Kazmierski
Musik
David Bridie · John Phillips
Schnitt
Kate Williams · Ken J. Sackheim
Darsteller
Roy Scheider (Vater) · Blythe Danner (Mutter) · Julianne Moore (Mia) · Michael Vartan (Jake) · Noah Wyle (Warren)
Länge
87 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 6
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Drama

Diskussion
Das dramaturgische Konzept ist nicht neu, aber immer wieder wirkungsvoll: Ein Familientreffen wird veranstaltet, zu dem die erwachsenen Kinder ins Elternhaus zurückkehren. Mai kommt mit ihrem Freund Elliot, Jake mit seiner Freundin Margaret; Warren bringt die Erinnerung an seine Liebe zu Daphne mit, die sein Vater zerstört hat; Leigh, die Unbeschwerteste von allen Geschwistern, lebt noch zu Haus. Das Wiedersehen erweckt nicht nur Euphorie. Bald kommt es auch zu Reibereien, zur Frustrationen. Erinnerung werden wach, Rechnung werden präsentiert und Positionen korrigiert. Ohne aufwendige Konflikte entsteht so ein spannendes psychologisches Kammerspiel. Am Ende haben alle Beteiligten sich verändert; eine Beziehung ist zerbrochen, andere sind neu entstanden; vieles ist gesagt, vieles noch immer verschwiegen worden. Bart Freundlich zeigt als Autor und Regisseur erstaunliches Fingerspitzengefühl. Er hat das Netz der Beziehungen geschickt geknüpft und dafür gesorgt, daß der Film nicht zu dialoglastig, sondern auch optisch ansehnlich geraten ist. Zudem haben gute Darsteller ihn mit nuanciertem Spiel unterstützt. So ist ein stiller Film entstanden, dem man offenbar nicht zugetraut hat, daß er sich an der Kinokasse behauptet, der aber im "Heimkino" ganz sicher für Unterhaltung sorgen und Nachdenklichkeit bewirken kann. - Ab 14.
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