Albino Alligator

Thriller | USA 1996 | 97 Minuten

Regie: Kevin Spacey

Drei Kleinkriminelle, denen die Polizei im Zuge eines anderen Verbrechens auf die Spur kommt, nehmen Personal und Gäste einer Kellerkneipe als Geiseln. In dieser klaustrophobischen Situation prallen die unterschiedlichen Temperamente der Gangster immer wieder aufeinander, während die Geiseln versuchen, die bewaffneten Eindringlinge zu beruhigen. Die erste Regiearbeit des Schauspielers Kevin Spacey als außergewöhlich spannendes Kammerspiel, das durch ausbalancierte Rhythmuswechsel, exzellente Darsteller und überraschende Wendungen überzeugt. Die elegante Kameraführung trägt ebenso zur nachhaltigen Wirkung bei wie der moralische Impetus, den das Ende des Films bietet. Ein faszinierender Film, der allerdings mit drastischen und blutigen Gewaltdarstellungen aufwartet.
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Filmdaten

Originaltitel
ALBINO ALLIGATOR
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1996
Produktionsfirma
UGC/Miramax Films
Regie
Kevin Spacey
Buch
Christian Forte
Kamera
Mark Plummer
Musik
Michael Brook
Schnitt
Jay Cassidy
Darsteller
Matt Dillon (Dova) · Faye Dunaway (Janet) · Gary Sinise (Milo) · William Fichtner (Law) · Viggo Mortensen (Guy)
Länge
97 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 16
Genre
Thriller
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Diskussion
In einer Nacht kreuzen sich in New Orleans durch Zufall die Wege zweier Verbrechen. Die Polizei folgt einer falschen Fährte, und drei Klein-Kriminelle nehmen in Panik die Gäste der Kellerkneipe "Dino's Last Chance Bar" als Geiseln. In dieser abgeschlossenen, klaustrophobischen Situation geraten die unterschiedlichen Temperamente der Geiselnehmer aneinander. Der unsichere, hin und her gerissene Anführer Dova ist von der Situation überfordert; sein ruhiger und überlegter, aber schwerverletzter Partner Milo würde vielleicht aufgeben, doch der Dritte im Bunde, der cholerische Dummkopf Law, läßt die Situation immer wieder eskalieren. Derweil versuchen Kellnerin und Gäste, die bewaffneten Eindringlinge zu beruhigen. Auf der nächtlichen Straße muß der leitende Polizist mit dem durch einen weiteren unglücklichen Zufall hereinbrechenden Andrang der Presse fertig werden. Das Ringen um das Leben der Geiseln bestimmt weite Strecken des Films. Ein spannend ausbalanciertes, mit Rhythmuswechseln aufgefrischtes Kräftespiel sorgt für einige Überraschungen, die im Interesse des Sehvergnügens nicht verraten werden sollen. Bis zur letzten, in ihren moralischen Bedingungen faszinierenden Entscheidung bietet der Film ein ausgeklügeltes Kammerspiel mit hohem Außendruck. (Der Filmtitel ist Synonym für ein Opfer, das die bedrohte Gruppe hinausschickt, um die übrigen zu retten.) Das Regiedebüt des Schauspielers Kevin Spacey gelang durchgehend spannend und trumpft mit exzellenten Darstellern auf, die mit scharfen Dialogen brillieren. Während das Drehbuch durch überraschende, jederzeit nachvollziehbare Wendungen überzeugt, reizt die elegante, zielsichere Kameraarbeit im düsterem Stil. Zur nachhaltigen Wirkung trägt allerdings auch eine drastische und blutige Darstellung der Gewalt bei.
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