Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh

Kinderfilm | USA 1977 | 71 Minuten

Regie: Wolfgang Reitherman

Der listig-beschränkte Teddy-Bär aus der Feder des englischen Schriftstellers A.A. Milne in einer Kompilation von drei frei erfundenen Zeichentrickabenteuern älteren Datums: "Winnie Puuh und der Honigbaum" (1966), "Winnie Puuh und das Hundewetter" (1968), "Winnie Puuh und Tigger dazu" (1974). Eine bemerkenswerte Zeichentrickproduktion voller Charme und Witz, getragen von einer menschenfreundlichen Philosophie, in deren Mittelpunkt Freundschaft, Aufrichtigkeit, Zuneigung und Ehrlichkeit stehen. Kinder werden an diesen fantasievollen Abenteuern viel Freude haben; erwachsenen Zuschauern wird nicht nur eine Wiederbegegnung mit der eigenen Kindheit beschert, sondern sie werden auch die liebevolle Animation zu schätzen wissen. - Sehenswert ab 6.
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Filmdaten

Originaltitel
THE MANY ADVENTURES OF WINNIE THE POOH
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1977
Produktionsfirma
Walt Disney Productions
Regie
Wolfgang Reitherman · John Lounsbury
Buch
Larry Clemmons · Ralph Wright · Xavier Atencio · Ken Anderson · Vance Gerry
Musik
Richard M. Sherman · Robert B. Sherman
Schnitt
Tom Acosta · James Melton
Länge
71 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 0
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 6.
Genre
Kinderfilm | Zeichentrick
Externe Links
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Heimkino

Die DVD enthält als Extras u.a. den Kurzfilm "Winnie Puuh und I-Aahs Geburtstag" (24 Min.).

Verleih DVD
Buena Vista (FF, DD5.1 engl./dt.)
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Diskussion
An einem verzauberten Ort in der Mitte des Hundertmorgen-Waldes gibt es einen kleinen Jungen namens Christopher Robin, und bei ihm ist sein Freund Pu der Bär. Pu ist ein liebenswerter, freundlicher Teddy mit einer großen Leidenschaft für Honig, der vielleicht etwas einfältig sein mag, aber in seinem angestrengten Denken „um die Ecke herum“ letztlich doch immer das Richtige tut, einfach weil er sein Herz auf dem rechten Fleck hat und ihm die Freundschaft über alles geht. A.A. Milne erfand Pu und seine Freunde als Protagonisten von Gutenachtgeschichten für seinen dreijährigen Sohn, die erstmals 1926 (als „Winnie-the-Pooh“) und 1928 (als „The House at Pooh Corner“) in Buchform publiziert und zu Klassikern der Kinderliteratur wurden. Dabei mögen Kinder die sympathisch-verschrobenen Erzählungen vor allem wegen der Liebenswürdigkeit der Figuren schätzen; neben Pu treten das winzige, von Ängsten geplagte Erdferkel Piglet auf, der ordnungsliebende, stets um Fassung ringende Hase Rabbit, der überschwenglich-ausgelassene Tiger Tigger, der tieftraurige Esel I-Ah sowie einige andere markante Gesellen. Die überbordende Fantasie und der skurrile Einfallsreichtum der Geschichten fesseln indes nicht minder auch Erwachsene, die zudem mit einer hintergründigen Sprachakrobatik konfrontiert werden, die ihresgeleichen sucht. Gerade diese explizit literarische Qualität wurde für die drei Kurzfilme des Disney-Studios behutsam ins filmische Medium übertragen, wobei die originalen 20er-Jahre-Buchillustrationen von E.H. Shepard als Ausgangspunkt dienen. Während ein Erzähler die Geschichten aus dem Off „anmoderiert“, verwandeln sich Shepards schwarz-weiße Zeichnungen zu den farbigen Animationen der typischen Disney-Provinienz, schieben sich im Lauf der Erzählungen aber immer wieder beharrlich dazwischen, um einerseits auf das Original zu verweisen, andererseits um auf spielerisch-vertrackte Weise die Fabulierkunst der Erzählungen lustvoll als Fiktion in Erinnerung zu rufen. Dabei kämpfen Puh und seine Freunde manchmal sogar mit den Tücken ihres Daseins als literarische Fantasiegestalten, die den gedruckten Buchseiten zwar entspringen, gleichzeitig aber doch nicht entkommen können. So verbinden sich die betont schlichten, leicht zugänglichen Fabeln um Freundschaft, Aufrichtigkeit, Zuneigung und Ehrlichkeit mit geradezu intellektuellen Überhöhungen und philosophischer Hintergründigkeit. Kinder wird es zudem freuen, daß die deutschen Fassungen mit den attraktiven Synchronstimmen der späteren Fernsehserie versehen wurden, die dem jeweiligen Charakter der Figuren trefflichst entsprechen und die Identifikation erleichtern. Die Kompilation verbindet drei Kurzfilme, die bereits in früheren Jahren entstanden: „Winnie Puh und der Honigbaum“ („Winnie the Pooh and the Honey Tree“, 1966); „Winnie Puh und das Hundewetter“ („Winnie the Pooh and the Blustery Day“, 1968); „Winnie Puh und Tigger dazu“ („Winnie the Pooh and Tigger too“, 1974). – Sehenswert ab 6.
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