The Confession - Das Geständnis

Drama | USA 1998 | 110 Minuten

Regie: David Jones

Weil ihn in der Notaufnahme eines Krankenhauses sein fünfjähriger Sohn stirbt, da das Personal aus Arbeitsüberlastung keine Zeit hat, erschießt ein gläubiger Jude die drei Verantwortlichen aus Verzweiflung, Rache und Gerechtigkeitssinn und stellt sich anschließend der Polizei. Sein Chef stellt ihm einen karrieresüchtigen Anwalt, der auf "Unzurechnungsfähigkeit" plädiert, doch der Täter will sein Verbrechen sühnen. Ein im Grundkonflikt interessanter Film, der eine Reflexion über Recht und Gerechtigkeit hätte werden können, der sich jedoch zu sehr in Nebenkonflikten verstrickt. Die Komplexität der einprägsam entwickelten Hauptfigur wird ebenso wenig genutzt wie die Wandlung seines aalglatten Verteidigers nachvollziehbar gemacht. Obwohl einiges an Tiefe verschenkt wird, regt der auf gepflegtem Fernsehniveau inszenierte Film dennoch zur Diskussion an. - Ab 14 möglich.
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Filmdaten

Originaltitel
THE CONFESSION
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1998
Produktionsfirma
Franchise Pictures/El Dorado Pictures
Regie
David Jones
Buch
David Black
Kamera
Mike Fash
Musik
Mychael Danna
Schnitt
Ray Hubley
Darsteller
Alec Baldwin (Roy Bleakie) · Ben Kingsley (Harry Fertig) · Amy Irving (Sarah Fertig) · Jay O. Sanders (Jack Renoble) · Kevin Conway (Mel Duden)
Länge
110 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14 möglich.
Genre
Drama | Gerichtsfilm
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Diskussion
Stevie, der fünfjährige Sohn der Fertigs, hat hohes Fieber. Die Eltern bringen ihn eilig in die Notaufnahme, doch das überlastete Personal hat keine Zeit. Das Kind stirbt. Aus Verzweiflung, Rache und Gerechtigkeitssinn erschießt Harry Fertig die drei Verantwortlichen. Dann stellt sich der gläubige Jude der Polizei, um seine Tat zu sühnen. Im Auftrag von Fertigs Firmenchef Renoble, der Drahtzieher korrupter Machenschaften ist, übernimmt der karrieresüchtige und in seinen Methoden wenig zimperliche Jurist Roy Bleakie die Verteidigung. Er plädiert auf „unzurechnungsfähig“, scheitert aber an seinem Mandanten, der zu seiner Schuld steht und verurteilt werden will. Obwohl die Story mit Zutaten wie Korruption in Politik und Wirtschaft konventionelle Wege beschreitet, spielt sich der eigentliche Konflikt auf anderer Ebene ab. Bleakie vertritt zunächst die verkehrte Welt, in der verrückt wirkt, wer sich nicht vor berechtigter Strafe drückt. Für Fertig sind Sünde, Verantwortung, Unrechtsbewusstsein dagegen keine Leerformeln, wobei er von dem Drang, das Richtige zu erkennen, wie besessen ist. Dadurch erhält die von Ben Kingsley einprägsam gestaltete Figur eine Komplexität, die im Ganzen allerdings genauso zu kurz kommt wie die wenig plausible Wandlung des glatten Verteidigers, auch wenn bereits der Filmbeginn beide Protagonisten in einer Parallelmontage formal aufeinander bezieht. Überraschend ungenutzt bleibt auch die Information, dass Harry, ohne es erfahren zu dürfen, gar nicht Stevies leiblicher Vater war. Kaum mehr als ein Klischee ist die Romanze zwischen Bleakie und Sarah Fertig, doch macht das nicht alltägliche Thema den auf gepflegtem Fernsehniveau inszenierten Film diskutabel. - Ab 14 möglich.
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