State and Main

- | USA 2000 | 101 Minuten

Regie: David Mamet

Eine Filmcrew aus Hollywood verschlägt es in das verschlafene Städtchen Waterford, Vermont, wo die Drehbedingungen ideal und die Bevölkerung zuvorkommend scheint. Doch wie vieles im Filmgeschäft erweist sich auch dies als Lug und Trug. Satirische Komödie über den Hollywoodbetrieb, der Starautor David Mamet die treffsicheren, aus eigenen Erfahrungen erworbenen Dialoge auf den Leib schrieb. Gut aufgelegte Darsteller machen keinen Hehl daraus, welchen Spaß sie hatten, den eigenen Berufsstand und die damit verbundenen Klischees durch den Kakao zu ziehen. Vortreffliche Komödienunterhaltung. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
STATE AND MAIN
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2000
Produktionsfirma
Green/Renzi/El Dorado Pictures
Regie
David Mamet
Buch
David Mamet
Kamera
Oliver Stapleton
Musik
Theodore Shapiro
Schnitt
Barbara Tulliver
Darsteller
Charles Durning (Bürgermeister George Bailey) · Clark Gregg (Doug Mackenzie) · Philip Seymour Hoffman (Joseph Turner White) · Patti LuPone (Sherry Bailey) · William H. Macy (Walt Price)
Länge
101 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Externe Links
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Heimkino

Die Extras umfassen u.a. einen deutsch untertitelbaren Audiokommentar der Darsteller Sarah Jessica Parker, William H. Macy, Clark Gregg, David Paymer und Patti Lupone.

Verleih DVD
Warner (16:9, 1.85:1, DD5.1 engl./dt.)
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Diskussion
Audiokommentar engl. mit UT; Bildformat 1,85:1 anamorph) David Mamet einmal ganz anders: Keine intelligent-vertrackt angelegte Kriminalstory wie in „Haus der Spiele“ (fd 26 767) oder „Die unsichtbare Falle“ (fd 33 377) und auch keine abgründig-schonungslose Studie einer gescheiterten Existenz wie in „Glengarry Glen Ross“ (fd 30 048) oder „American Buffalo“ (fd 32 170). „State and Main“ ist ein verhalten-beschwingter Film, der Mamet durchaus in ein neues Licht stellt, am ehesten noch seinem „Things Change“ (fd 27 418) verwandt. Doch ist eines konstant geblieben: Mamets Kunst der pointierten Dialoge und der Schauspielerführung, die einmal mehr zu einer großartigen Ensemble-Leistung führt. Ironie, nicht bitterer Sarkasmus ist das vorherrschende Element in dieser Schilderung Hollywoodscher Machenschaften. Doch die „Traumfabrik“ absolviert gerade ein Auswärtsspiel in der US-amerikanischen Provinz, genauer: in Waterford, Vermont. Dorthin wurde eine Filmcrew verschlagen, die einen historischen Film mit dem Titel „The Old Mill“ dreht. Kaum hat man sich häuslich eingerichtet und die faszinierten Einwohner um den Finger gewickelt, jagt eine Hiobsbotschaft die andere. Zuerst stellt sich heraus, dass die alte, für den Film wichtige Mühle schon vor Jahren abgebrannt und das Produktionsbudget zu weit überzogen ist, um eine Attrappe zu bauen. Die daraus resultierende Umschrift des Drehbuchs stellt den mit einer Schreibblockade à la Barton Fink behafteten Autor vor massive Probleme. Die Stars kultivieren derweil ausgiebig ihre Allüren: Claire Wellesley weigert sich, eine moderate Nacktszene zu drehen, und Bob Barrenger lässt sich zwanghaft und über Gebühr mit einem ortansässigen jungen Mädchen ein. Regisseur William H. Macey versucht, das chaotische Team mit schlitzohrigen Manövern auf Kurs zu halten, kann aber, wenn es nötig wird, auch die Keule auspacken. Doch das „Fegefeuer der Eitelkeiten“ droht unkontrollierbar zu werden. Schließlich versucht auch noch ein ambitionierter Lokalpolitiker die Stadtkasse mit der Filmproduktion zu sanieren. Locker und relaxt wie der Soundtrack führt Mamet durch alle Widrigkeiten. Man darf getrost davon ausgehen, dass eine Menge Anspielungen auf konkrete Ereignisse, die einem Außenstehenden kaum auffallen, vorliegen. So böse und sarkastisch wie Robert Altman wird er dabei freilich zu keinem Moment. Die Botschaft, dass Hollywood eine Lüge schon mal als Beweis für Kreativität durchgehen lässt und die hehren Absichten eines Drehbuchautors schnell abgeschliffen werden, das erzählt Mamet nicht als Erster; aber er tut es auf unterhaltsame Weise und mit großartigen Darstellern. (Die Code-2-DVD ist gegenüber dem Video nur mit wenigen Specials versehen: einem Audiokommentar, gesprochen u.a. von Sarah Jessica Parker und William H. Macy, sowie einem US-Kinotrailer, der schwärzer ist als der Film selbst.) – Ab 16.
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