Baby - Glück auf Zeit

Drama | USA 2000 | 91 Minuten

Regie: Robert Allan Ackerman

Eine Familie hat sich auf eine Insel vor der amerikanischen Küste zurückgezogen, um die Erinnerung an ihr totes Baby, das namenlos starb, zu verdrängen. Als eines Tages ein anderes Baby vor ihrer Tür abgelegt wird, verändert dies alle und alles. Konflikte brechen auf, man spricht miteinander, stellt sich der Trauer und findet erneut zueinander. Eine ungewöhnlich einfühlsame und anrührende Studie, deren kluge Regie überflüssige Effekte vermeidet und auf den ruhigen Fluss der Erzählung setzt. Ein sympathischer Film, der sich behutsam, aber konsequent bemüht, Stimmungen und Gefühle zu evozieren. - Sehenswert ab 12.
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Filmdaten

Originaltitel
BABY
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2000
Produktionsfirma
Trillium/Sarabande
Regie
Robert Allan Ackerman
Buch
David Manson · Kerry Kennedy · Patricia MacLachlan
Kamera
Ron Garcia
Musik
Jeff Danna
Schnitt
Melissa Kent
Darsteller
Farrah Fawcett (Lily McLane) · Keith Carradine (John) · Alison Pill (Larkin) · Jean Stapleton (Großmutter) · Vincent Berry (Lalo)
Länge
91 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 6
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 12.
Genre
Drama
Externe Links
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Diskussion
Ein stiller, sympathischer Film, der sich behutsam, aber konsequent bemüht, Stimmungen und Gefühle zu evozieren. Im Mittelpunkt steht die Familie McLane: Mutter Lily, Vater John, die Großmutter und die Teenager-Tochter Larkin. Die McLanes wohnen auf einer kleinen Insel vor der amerikanischen Küste, und man ahnt bald, dass der Rückzug aufs Land wohl eine Art Flucht war – Flucht vor den Alkoholproblemen des Vaters, vor der Erinnerung an ein Baby, das – noch ohne Namen – früh verstorben ist. Aber das alles wird verschwiegen und verdrängt. Eines Tages finden die McLanes ein anderes Baby vor ihrer Tür: Sophie. Dieser Name steht in einem Brief, mit dem die unbekannte Mutter das Kind ihrer Fürsorge empfiehlt. Sophie verändert alles und alle. Erinnerungen werden wach, Konflikte brechen auf. Larkin fühlt sich an den Rand gedrängt und sehnt sich verzweifelt nach dem toten Brüderchen. Dann endlich können die McLanes über alles sprechen. Hier führt der deutsche Titel völlig in die Irre: Nicht um ein „Glück auf Zeit“ geht es dem Film, sondern um einen dauerhaften inneren Wandel seiner Protagonisten. Der Schluss ist etwas simpel geraten, insgesamt aber ist dies eine präzise und anrührende Studie. Das Drehbuch weiß geschickt zu nuancieren. Die Regie hält sich klug zurück, verzichtet auf überflüssige Effekte und gewinnt Spannung aus dem ruhigen Fluss der Erzählung, die vor dem Hintergrund der kargen Landschaft zusätzliche Intensität gewinnt. Die Darsteller, allen voran die junge Alison Pill, verkörpern ihre Rollen ganz und gar überzeugend.
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