Always Outnumbered - Mit dem Rücken an der Wand

Drama | USA 1998 | 104 Minuten

Regie: Michael Apted

Ein frisch entlassener Strafgefangener versucht, sein Leben zu ändern und auf den Pfaden der Tugend zu wandeln, doch in der gewalttätigen Umwelt von South Central L.A. hat er mit enormen Problemen zu kämpfen. Dennoch gelingt es ihm, seinen Weg beizubehalten und positiv auf das Leben einiger Mitbewohner einzuwirken. Beeindruckendes Drama mit Thriller-Elementen, das ein genaues Bild vom Leben am Rande der Gesellschaft zeichnet. Ein dichter Film mit überzeugenden Darstellern, der in allegorischer Form die Freundschaft feiert und das Porträt eines Einzelgängers zeichnet, der sein Handeln an moralischen Kategorien ausrichtet. Der Film basiert auf einer in Amerika populären Krimiserie von Walter Mosley. (Früherer Fernsehtitel: "Mit dem Rücken zur Wand") - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
ALWAYS OUTNUMBERED
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1998
Produktionsfirma
HBO/Palomar
Regie
Michael Apted
Buch
Walter Mosley
Kamera
John Bailey
Musik
Michael Franti
Schnitt
Rick Shaine
Darsteller
Laurence Fishburne (Socrates Fortlow) · Daniel Williams (Darryl) · Bill Cobbs (Right Burke) · Natalie Cole (Iula Brown) · Laurie Metcalf (Halley Grimes)
Länge
104 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Drama
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Mediacs (FF, DD5.1 dt.), Neuauflage: Mediacs (FF, DD2.0 engl., DD5.1 dt.)
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Socrates Fortlow hat im Laufe seines Lebens nicht immer die richtigen Wege eingeschlagen; als Ex-Häftling bleibt ihm nur das Ghetto als Wohnort und das Sammeln von Pfandflaschen als Broterwerb. Trotzdem ist er ein Mensch mit Prinzipien und Zivilcourage. Jede Ungerechtigkeit, die ihm begegnet, betrachtet er als persönliche Herausforderung. Beispielsweise den Nachbarsjungen, der einen Mord gesehen hat und nun vor seinen Kumpels flüchten muss; den arbeitslosen Freund, der seine Familie vernachlässigt; den Killer und Drogendealer, der die Nachbarschaft terrorisiert usw. Allen Problemen begegnet er mit der gleichen starrköpfigen und fast naiven Hartnäckigkeit wie den Hürden in seinem eigenen Leben, beispielsweise der nahezu aussichtslosen Bewerbung um einen Job im Supermarkt. „Always Outnumbered“ ist kein Film, der dem Zuschauer ein realistisches Bild des Lebens im Ghetto vor Augen führen möchte. Vielmehr ist er eine Allegorie über eine höchst altruistische Form von Freundschaft, und die Geschichte über den (letzten) guten Menschen an einem Ort der Hoffnungslosigkeit. Im Ghetto ist Freundschaft wahrscheinlich eine der wenigen Chancen, um sich selbst und seinen Mitmenschen ein humanes Leben zu ermöglichen. Socrates weiß um diesen Wert und verteidigt ihn mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft. Doch die Fehler seiner Vergangenheit stehen ihm hierbei ebenso im Weg wie die Ungerechtigkeit, mit der den Ghetto-Bewohnern außerhalb ihres Bezirks begegnet wird. Michael Apted und Walter Mosley zeichnen mit ihrem Fernsehfilm ein beeindruckendes Porträt eines Einzelgängers, der sich nicht von den Widrigkeiten seiner Lebensbedingungen desillusionieren lässt. Trotz aller misslichen Umstände richtet er sein Handeln immer an moralischen Kategorien aus und fordert dies auch von seinen Mitmenschen. Neben der einfühlsamen Erzählweise, die weitgehend auf Klischees des Ghetto-Thrillers verzichtet, sind es vor allem die herausragenden Leistungen der Protagonisten, die dem Film eine große inszenatorische Dichte verleihen und ihn lange nachwirken lassen.
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