8 Blickwinkel

Romain Antony | 21.10.2023

Ähnlich wie in Akira Kurosawas Film „Rashomon“ (1950) wird ein Ereignis aus verschiedenen Perspektiven gezeigt. Im Film geht es um den amerikanischen Präsidenten, auf den in Spanien, in Salamanca, ein Attentat verübt wird. Aus acht verschiedenen Perspektiven setzt sich das Geschehen zu einer nachvollziehbaren Geschichte zusammen. Die Idee ist sehr reizvoll und bleibt bis zum Schluss spannend, weil bei jeder neuen Sicht auf die Ereignisse sich auch die Haltung des Zuschauenden auf die Personen ändert und Sinnfindungen durcheinander gerüttelt werden. Dafür nimmt man die altbekannten Aktionsszenen billigend in Kauf. Einer Autoverfolgungsjagd wird zuviel Zeit eingeräumt. Bei allem Wohlwollen für Rasanz sind die Karambolagen, das gerammte Blech, die Zickzackkurverei an rechts und links fahrenden Autos vorbei, die Unverletzlichkeit der Sympathieträger hinterm Steuer dann doch ermüdend. Glaubwürdigkeit erwartet niemand, aber hier gibt es zuviel des Gewollten. Da habe ich die Autoverfolgungen von Steve McQueen in „Bullitt“ (1968) von Peter Yates und von Gene Hackman in „Brennpunkt Brooklyn“ (1971) von William Friedkin in besserer Erinnerung (nein, der eine oder andere gesehene „Fast & Furious“ gehört auch nicht ins obere Ranking). cf. auch: www.filmekommentieren.wordpress.com