Rainbow Warriors

Dokumentarfilm | Niederlande 2009 | 91 Minuten

Regie: Suzanne Raes

Der Dokumentarfilm stellt die Arbeit der Umweltorganisation "Greenpeace" vor und lässt Gründungsmitglieder, die sich zur (Un-)Ruhe gesetzt haben, zu Wort kommen, die über ihre Beweggründe und die Verschiebung ihrer Aktionsschwerpunkte berichten und wehmütig werden, wenn sie sich an die Sprengung ihres Schiffs "Rainbow Warrior" am 10.7.1985 durch den französischen Geheimdienst erinnern. Der aus aktuellem wie auch aus Archivmaterial montierte Film bündelt Geschichten und Fakten zu einem beachtlichen Dokument. (O.m.d.U.) - Ab 14.
Zur Filmkritik

Filmdaten

Originaltitel
THE RAINBOW WARRIORS OF WAIHEKE ISLAND
Produktionsland
Niederlande
Produktionsjahr
2009
Produktionsfirma
DTV Docs Prod./NPS Television
Regie
Suzanne Raes
Buch
Suzanne Raes · Renske de Zwart
Kamera
Wiro Felix
Musik
Joris Oonk
Schnitt
Elja de Lange
Länge
91 Minuten
Kinostart
04.11.2010
Fsk
ab 12; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Dokumentarfilm

Diskussion
Man muss kein glühender Umweltaktivist sein, um mit dem längst zum Markenzeichen gewordenen Namen „Greenpeace“ eine Reihe von Aktionen zu verbinden, die selten zum direkten Ziel geführt, wohl aber das Umweltbewusstsein der Weltöffentlichkeit geschärft haben. Der Dokumentarfilm der Niederländerin Suzanne Raes stellt einige Gründungsmitglieder der Umweltschutzorganisation vor, aber auch ihr legendäres Schiff, die „Rainbow Warrior“, einen Mitte der 1970er-Jahre ausgemusterten Trawler, der von Susi, Rien, Martini, Bunny, Henk, Hanna und anderen wieder seetüchtig gemacht und mit neuem Anstrich versehen wurde, um auf große Kaperfahrt gegen die Ausbeutung unserer Ressourcen zu gehen. Mit relativem Erfolg, schließlich wurde das Schiff am 10.7.1985 in einem neuseeländischen Hafen von Angehörigen des französischen Geheimdiensts gesprengt und versenkt, bevor es zu einer weiteren Protestfahrt gegen die Atomtests Frankreichs zum Mururoa-Atoll auslaufen konnte. Der Dokumentarfilm befragt Männer und Frauen der Urbesatzung, die sich nach ihren Aktionen, die ein immer ausgefeilteres logistisches Konzept erforderten, auf der neuseeländischen Insel Matauri zur (Un-)Ruhe gesetzt haben. Es ist eben ein Unterschied, ob man gegen Walfänger und Robbenschlächter vorgeht, ob man Frachter mit Atommüll stoppen oder für die illegale Verklappung von Giftfässern sensibilisieren will. Immerhin konnte man mit diesen Aktionen noch konkrete Schuldige anprangern. Das Thema Klimakatastrophe, das allen unter den Nägeln brennt, lässt dagegen keinen konkreten Adressaten zu und die Ex-Greenpeace-Crew ein wenig hilflos erscheinen. Aufschlussreich verbindet der Film Archivmaterial mit heutigen Aufnahmen der damaligen Aktivisten. Er dokumentiert ihren selbstbewussten Stolz ebenso wie eine gewisse Resignation, vielleicht doch nicht genug erreicht zu haben. Suzanne Raes sehr engagierter Film ist natürlich von der Sympathie für ihre Protagonisten und ihr Tun geprägt, liefert aber auch eine Fülle an Hintergrundinformationen, um eine der Quellen des Umweltbewusstseins, das uns scheinbar in Fleisch und Blut übergegangen ist, an seine nautischen Ursprünge zurück zu führen. Dabei rückt die Filmemacherin Menschen ins Bild, die in heiterer Gelassenheit gealtert zu sein scheinen und das Gefühl haben, sich nicht mehr allein und nur um die Weltordnung kümmern zu müssen, sondern die durchaus damit ausgelastet sind, ihre Kinder in die Schule zu bringen und den täglichen Einkauf im Supermarkt zu erledigen. Ebenso informativ wie unterhaltsam werden die mittlerweile überwiegend grauhaarigen Aktivisten von einst gefeiert, die Großartiges geleistet haben und von denen auch einige jetzt noch den Eindruck vermitteln, jederzeit wieder ins Boot einsteigen zu können. Hinweis: „Rainbow Warrior“ tourt im Rahmen des Festivals „überMut“ der Initiative „Die Gesellschafter“ (Aktion Mensch) durch die Kinos. Im Internet: www.diegesellschafter.de
Kommentar verfassen

Kommentieren