In losen Szenen folgt der Film einer Edelprostituierten durch eine unterkühlte Großstadtwelt, in der alles dem Diktat der Ökonomie unterworfen ist. Davon profitiert die Eskort-Lady, die nicht nur Sex, sondern auch die Illusion einer echten Beziehung verkauft. Während die Wirtschaftskrise die Gemüter beunruhigt, bahnt sich auch bei ihr eine Krise an. Soderbergh nutzt das Sujet zur Durchleuchtung gesellschaftlicher Strukturen und Befindlichkeiten. Der von glaubwürdigen Darstellern getragene, im Erzählduktus nüchtern-diskrete Film hinterlässt den Eindruck großer Melancholie: Auch wenn die Figuren ständig miteinander im Gespräch sind, scheint ihnen kein vorbehaltloser menschlicher Kontakt möglich.
- Ab 16.
Girlfriend Experience
- | USA 2009 | 74 Minuten
Regie: Steven Soderbergh
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Filmdaten
- Originaltitel
- THE GIRLFRIEND EXPERIENCE
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2009
- Produktionsfirma
- Magnolia Pic./Extension 765
- Regie
- Steven Soderbergh
- Buch
- David Levien · Brian Koppelman
- Kamera
- Steven Soderbergh
- Musik
- Ross Godfrey
- Schnitt
- Steven Soderbergh
- Darsteller
- Sasha Grey (Chelsea/Christine Brown) · Philip Eytan (Phillip) · Chris Santos (Chris) · Peter Zizzo (Zizzo) · David Levien (David)
- Länge
- 74 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Die Extras umfassen u.a. einen sog. "alternativen Director's Cut" (74:40 Min.; ohne dt. Synchronisation), der sich weniger durch die Gesamtlänge als durch die Auswahl des einmontierten Materials unterscheidet. Des Weiteren findet sich auf DVD & BD u.a. ein Audiokommentar des Regisseurs und der Hauptdarstellerin Sasha Grey. Die FSK-Freigabe "ab 16" der DVD bezieht sich auf das Bonusmaterial (Trailer etc.), der Film selbst hat eine Freigabe "ab 12".
Diskussion
Einblicke in das Leben eines Luxus-Callgirls, verkörpert von Pornodarstellerin Sasha Grey: Das klingt nach einer reißerischen Konstellation, wäre der Regisseur nicht Steven Soderbergh. In losen Szenen folgt er Hauptfigur Chelsea (Grey) durch eine unterkühlte Großstadtwelt, in der alles dem Diktat der Ökonomie unterworfen zu sein scheint. Davon profitiert Chelsea, die als Eskort-Lady nicht nur Sex, sondern auch die Illusion einer echten Beziehung verkauft. Doch während die Wirtschaftskrise die Gemüter beunruhigt, bahnt sich auch bei ihr eine Krise an. Soderbergh nutzt das Sujet des Sexgeschäfts zu einer Durchleuchtung gesellschaftlicher Befindlichkeiten; der Erzählduktus ist nüchtern-diskret und vermittelt eine große Melancholie: Auch wenn die Figuren ständig miteinander im Gespräch sind, scheint ihnen kein vorbehaltloser menschlicher Kontakt mehr möglich.
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