Biopic | USA 2011 | 110 (24 B./sec.)/106 (25 B./sec.) Minuten

Regie: Ariel Vromen

Auf dem Leben des Auftragsmörders Richard Kuklinski basierender Thriller, der den Lebensweg des Killers von den 1950er-Jahren bis zu seiner Verhaftung in den 1980ern nachzeichnet. Dabei geht es vor allem um die Spannung zwischen der Karriere des Mannes als eiskalter Mörder für die Mafia und seinem Privatleben als treusorgender Familienvater. Ein von herausragenden Darstellern getragenes Porträt, das über seine "wahre Geschichte" hinaus zum Nachdenken über das untergründige Gewaltpotenzial im "American way of Life" anregt. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
THE ICEMAN
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2011
Produktionsfirma
Bleiberg Ent./Millennium Films
Regie
Ariel Vromen
Buch
Morgan Land · Ariel Vromen
Kamera
Bobby Bukowski
Musik
Haim Mazar
Schnitt
Danny Rafic
Darsteller
Michael Shannon (Richard Kuklinski) · Winona Ryder (Deborah Pellicotti) · Chris Evans (Mr. Freezy) · Ray Liotta (Roy Demeo) · David Schwimmer (Josh Rosenthal)
Länge
110 (24 B.
sec.)
106 (25 B.
sec.) Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 16
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Biopic | Gangsterfilm
Externe Links
IMDb | TMDB

Heimkino

Verleih DVD
Splendid (16:9, 1.85:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Splendid (16:9, 1.85:1, dts-HDMA engl./dt.)
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Diskussion
Er fühle gar nicht, wie er hinsichtlich des Tötens fühle. So antwortete der Auftragsmörder Richard Kuklinski einem Interviewer, der ihn für eine HBO-Dokumentation im Gefängnis befragte. Das Verstörende an der Figur, die einem in dem auf Kuklinskis Leben beruhenden Film von Ariel Vromen begegnet, ist nicht eine absolute Gefühlskälte dieses „Iceman“, der Dutzende von Menschen ermordete. Es ist die Janusköpfigkeit dieser Figur: Neben einem mitleidlosen Killer Kuklinski gibt es auch einen Kuklinski, der als hingebungsvoller Familienvater für seine Lieben da ist. Der im New Jersey der 1950er-Jahre beginnende Film verfolgt Kuklinskis Weg vom kleinen Fisch bis zum legendären Berufskiller. Prägend werden für den ungelenken, stillen Mann zwei Begegnungen: die mit dem Mafioso Roy DeMeo (in altbewährter Krokodilshaftigkeit gespielt von Ray Liotta), der Richards Talent für effiziente Eliminierungen erkennt und nutzt, sowie die mit der schönen Deborah (Winona Ryder). Ein erstes Date in einem Diner führt schließlich zu einer Ehe und zwei Töchtern, und dank der guten Auftragslage von Seiten DeMeos schafft es die Familie bald zu bescheidenem Wohlstand. Doch allmählich eskaliert die Gewalt, die Richards Beruf ist, und droht, den friedlichen heimischen Herd in Mitleidenschaft zu ziehen: Zusammen mit einem Kollegen, „Mr. Freezy“ (Chris Evans), der seine Mordopfer erst einmal in seinem Eiswagen verstaut, bevor er die Leichen beseitigt, versucht Richard, aus der Abhängigkeit von DeMeo auszubrechen, indem er und „Mr. Freezy“ freie Aufträge erledigen. Was DeMeo freilich nicht gerne sieht. Zugleich ist auch die Polizei dem Killer auf der Spur. Der Ausgang des Thrillers steht von vornherein fest – schließlich wurde der reale Richard Kuklinski in den 1980er-Jahren verhaftet. Er starb 2006 in der Haft. Trotzdem gelingt es Vromen, einen bis zum Schluss in Atmen zu halten. Für Spannung sorgen dabei weniger die Gewaltspitzen als vielmehr die psychologische Frage, wie und wie lange es Kuklinski schafft, seine beiden Rollen sauber getrennt zu halten. Und die Frage, wie viel Kuklinski in jedem Normalbürger steckt. Michael Shannon, der hier einmal mehr eine Meisterleistung abliefert, spielt den Mörder nicht als Monster, sondern als Mann, mit dem man durchaus mitempfindet. Das untergründige Gewaltpotenzial im traditionellen „American Way of Life“ tritt in dieser Killer-Figur, die eigentlich nichts anderes tut, als im Dienst von Heim, Familie und Dollars ein bisschen weiter zu gehen als alle anderen, eindrucksvoll an die Oberfläche.
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