Maïna - Das Wolfsmädchen

Abenteuer | Kanada 2013 | 98 Minuten

Regie: Michel Poulette

In Nordkanada vor der Kolonialisierung erlebt eine junge Frau des indigenen Volkes der Innu, wie ihr Vater bei einem Streit mit einem anderen Stamm getötet und ein Junge entführt wird. Sie macht sich an die Verfolgung, um das Kind zu befreien, gerät dabei aber selbst in Gefangenschaft. Es gelingt ihr, sich in dem fremden Stammesgefüge zu behaupten. Abenteuergeschichte um eine starke Heldin, die die Vorurteile zwischen zwei Völkern zu überwinden versucht. Dabei setzt der Film weniger auf eine klassische Suspense-Dramaturgie, interessiert sich vielmehr vor allem dafür, die Lebenswelt der indigenen Kulturen zu erforschen. Zudem glänzt er mit schönen Naturpanoramen. - Ab 12.
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Filmdaten

Originaltitel
MAÏNA
Produktionsland
Kanada
Produktionsjahr
2013
Produktionsfirma
Thalie Prod./Media Max Prod./Nuit Blanche Prod.
Regie
Michel Poulette
Buch
Pierre Billon
Kamera
Allen Smith
Musik
Michel Cusson · Kim Gaboury
Schnitt
Denis Papillon
Darsteller
Roseanne Supernault (Maïna) · Graham Greene (Mishtenapeu) · Ipellie Ootoova (Natak) · Tantoo Cardinal (Tekahera) · Uapshkuss Thernish (Nipki)
Länge
98 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 12.
Genre
Abenteuer | Drama
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
MFA/Ascot Elite (16:9, 1.85:1, DD5.1 Innu & Inuktitut & engl./dt.)
Verleih Blu-ray
MFA/Ascot Elite (16:9, 1.85:1, dts-HDMA Innu & Inuktitut & engl./dt.)
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Nordkanada vor der Kolonialisierung; indigene Völker bewohnen das Land. Dazu zählen auch die Innu, ein Stamm, der in den weiten Wäldern lebt. Maïna, eine junge, selbstbewusste Frau, ist die Tochter des Stammeshäuptlings. Eines Tages eskaliert ein Streit mit dem Stamm der Inuit, wobei der Häuptling getötet und der elfjährige Nipki von den Inuit entführt wird. Maïna ist fest entschlossen, den Jungen zurückzuholen, und folgt den Entführern.

Diskussion
Nordkanada vor der Kolonialisierung; indigene Völker bewohnen das Land. Dazu zählen auch die Innu, ein Stamm, der in den weiten Wäldern lebt. Maïna, eine junge, selbstbewusste Frau, ist die Tochter des Stammeshäuptlings. Eines Tages eskaliert ein Streit mit dem Stamm der Inuit, wobei der Häuptling getötet und der elfjährige Nipki von den Inuit entführt wird. Maïna ist fest entschlossen, den Jungen zurückzuholen, und folgt den Entführern. Doch ihr Plan findet ein frühes Ende, als sie ebenfalls gefasst wird. Immer tiefer werden sie und Nipki nun in die Welt aus Eis und Schnee mitgenommen, weit entfernt von den heimischen Wäldern. Auf ihrer Reise werden sie mit ihnen unbekannten Bräuchen und Gewohnheiten der fremdartigen Kultur konfrontiert und müssen sich in der neuen Gesellschaft beweisen. Es ist die Geschichte einer mutigen, jungen Frau, die der Film erzählt. Einer Frau, die stolz das Fell eines erlegten Wolfs präsentiert, dafür jedoch nur wenig Zuspruch bekommt: Frauen dürfen eigentlich nicht jagen. Doch Maïna hält sich nicht an Regeln. Und sie hält auch nicht viel von den Vorurteilen und Abwertungen, mit denen sich ihr alter und ihr neuer Stamm gegen-übertreten. So sieht sie die fremde Kultur der Inuit als Bereicherung an und versucht, sie mit ihrem eigenen Erbe zu verknüpfen. Die Erlebnisse der Heldin werden dabei in wunderbaren Landschafts- und spektakulären Naturaufnahmen eingefangen, die die Unberührtheit der weiten Wälder und ewigen Eislandschaften betonen. Auf dramaturgischer Ebene lässt »Maïna«, auf dem American Indian Filmfestival 2013 als bester Film ausgezeichnet, zwar die großen Spannungsbögen vermissen; doch stellt er die Unterschiede beider indigener Kulturen in kleinen, spannenden Konflikten immer wieder deutlich dar und gewährt damit einen differenzierten Einblick in das Leben der Ureinwohner Kanadas, die sonst in medialen Darstellungen gerne »unter einen Hut gesteckt« werden. So dient die Geschichte weniger als Stoff für typisches Abenteuerkino als vielmehr als Aufhänger für die Erkundung einer fremden Lebenswelt.
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