Ich bin Ingrid Bergman

Dokumentarfilm | Schweden 2015 | 114 Minuten

Regie: Stig Björkman

Anlässlich des 100. Geburtstags von Ingrid Bergman lassen ihre Kinder das Leben der schwedischen Schauspielerin Revue passieren. Dank einzigartiger Einblicke in Ingrid Bergmans privates Archiv an Tagebüchern, Briefen, Fotos und Filmaufnahmen erhält der Rückblick bemerkenswerte Konturen und weitet sich zu einer nicht unkritischen, aber liebevollen Hommage an die Darstellerin wie an die Privatperson und Mutter. Unterstützt wird das virtuos komponierte audiovisuelle Tagebuch von der kongenialen Filmmusik Michael Nymans, die dem Dokumentarfilm auch auf formaler Ebene eine seriöse Note verleiht. - Sehenswert ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
JAG ÄR INGRID
Produktionsland
Schweden
Produktionsjahr
2015
Produktionsfirma
Chimney/Mantaray Film
Regie
Stig Björkman
Buch
Stig Björkman · Dominika Daubenbüchel · Stina Gardell
Kamera
Eva Dahlgren · Malin Korkeasalo
Musik
Michael Nyman · Eva Dahlgren
Schnitt
Dominika Daubenbüchel
Länge
114 Minuten
Kinostart
-
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 14.
Genre
Dokumentarfilm
Externe Links
IMDb | TMDB

Diskussion
»Ich bin Ingrid, und das ist meine Geschichte.« Auch wenn man die schwedische Schauspielerin in »Ich bin Ingrid Bergman« eingangs aus dem Off so vernimmt, ist es zunächst doch der Blick des Regisseurs Stig Björkman, dem man hier folgt. Zusammen mit Bergmans Kindern Pia Lindström, Roberto, Isabella und Ingrid Rossellini lässt er das Leben der großen Schauspielerin Revue passieren. Ein Umstand unterscheidet den Film jedoch von anderen »Das war ihr Leben«-Dokumentationen. Isabella Rossellini hat erstmals das private Archiv ihrer Mutter zur Verfügung gestellt, Eintragungen aus ihren Tagebüchern, Fotografien, Briefe und vor allem 16mm-Aufnahmen. So erhält das aufregende Leben eines Hollywood-Stars in den prüden 1950er-Jahren ganz eigentümliche Konturen. So, als würde eine verletzte, aber auch trotzige Bergman nach ihrem Tod 1982 noch einmal über die turbulenten Zeiten vor und nach dem Ende der ersten Ehe mit dem Arzt Petter Lindström und ihrem Neuanfang mit Roberto Rossellini reflektieren. Großartige, fast schon professionelle »Home Movies« wechseln sich mit differenzierten Einsichten der Kinder wie auch von Ingrid Bergman selbst ab. Ihre Tagebucheintragungen werden in der deutschen Fassung von Nina Hoss eingesprochen, mit viel Emphase, Ehrlichkeit und Bitternis. Unterstützt wird das virtuos komponierte audiovisuelle Tagebuch von der Filmmusik Michael Nymans, der dem Dokumentarfilm auch auf formaler Ebene eine seriöse Note verleiht. »Ich habe nichts bereut«, hält Bergman fest, auch eingedenk all dessen, was sie ihren Liebsten zugemutet hat. Spätestens jetzt, zu ihrem 100. Geburtstag, haben ihr alle längst verziehen.
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