American Heist

Drama | Kanada/Luxemburg 2014 | 95 Minuten

Regie: Sarik Andreasyan

Ein glückloser Krimineller will mit einem Banküberfall endlich den „großen Coup“ landen. Widerwillig lässt sich sein Bruder, der sich eine ehrliche Existenz aufbauen möchte, in das Unternehmen hineinziehen, dessen Ausführung ihnen bald über den Kopf wächst. Der solide Thriller verzichtet fast völlig auf die genretypische Action und konzentriert sich auf die explosive Bruder-Tragödie. Den Hauptdarstellern gelingen dabei eindrückliche Impressionen zweier Verlierer-Persönlichkeiten, in deren Verfall in die Kriminalität sich auch das Scheitern US-amerikanischer Erfolgsverheißungen spiegelt. - Ab 16.
Zur Filmkritik filmfriend

Filmdaten

Originaltitel
AMERICAN HEIST
Produktionsland
Kanada/Luxemburg
Produktionsjahr
2014
Produktionsfirma
Glacier Films/NGN Prod.
Regie
Sarik Andreasyan
Buch
Raul Inglis
Kamera
Antonio Calvache
Musik
Akon
Schnitt
Kiran Pallegadda
Darsteller
Hayden Christensen (James Kelly) · Adrien Brody (Frankie Kelly) · Jordana Brewster (Emily) · Akon (Sugar) · Tory Kittles (Ray)
Länge
95 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 16
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Drama | Krimi
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Heimkino

Verleih DVD
Ascot Elite (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Ascot Elite (16:9, 2.35:1, dts-HDMA engl./dt.)
DVD kaufen

Man ahnt von Anfang an, dass der „große Coup“ , in den sich der Mechaniker Jimmy (Hayden Christensen) von seinem gerade aus dem Knast entlassenen älteren Bruder Frankie (Adrien Brody) verwickeln lässt, nicht reibungslos ablaufen wird: Wenn jemandem das Wort „Loser“ quasi auf die Stirn geschrieben steht, dann Frankie. Jimmy ist denn auch zuerst mehr als skeptisch und versucht, aus der Unternehmung auszusteigen.

Diskussion
Man ahnt von Anfang an, dass der „große Coup“ , in den sich der Mechaniker Jimmy (Hayden Christensen) von seinem gerade aus dem Knast entlassenen älteren Bruder Frankie (Adrien Brody) verwickeln lässt, nicht reibungslos ablaufen wird: Wenn jemandem das Wort „Loser“ quasi auf die Stirn geschrieben steht, dann Frankie. Jimmy ist denn auch zuerst mehr als skeptisch und versucht, aus der Unternehmung auszusteigen. Obwohl er die Beute aus dem geplanten Banküberfall gut gebrauchen könnte, denn die Bank hat ihm einen Kredit verwehrt, den er für seinen Schritt in die Selbstständigkeit braucht. Doch die schwarzen „Bros“, mit denen sich Frankie eingelassen hat, machen deutlich, dass ein Rückzieher für die Brüder tödlich ausgehen würde. In den USA hat „American Heist“ viele vernichtende Kritiken geerntet. Wer ein typisches Action-Heist-Movie erwartet, wie es das Cover andeutet, muss von diesem Film notgedrungen enttäuscht sein, da bis auf einen explosiven Showdown eher die zwischenmenschlichen Konflikte als die physischen Auseinandersetzungen im Vordergrund stehen; und Adrien Brodys Figur dürfte für Actionfilm-Fans geradezu ein Affront sein: Der schlaksige Mime mit dem Schmerzensmann-Gesicht spielt diesen Frankie mit gnadenloser Konsequenz als halb lächerliche und verabscheuungswürdige, halb mitleiderregende Parodie eines harten Mannes, der einen auf „Gangsta“ macht, aber damit nie kaschieren kann, dass er sein Leben lang das Opfer anderer war, von einer verkorksten, von Armut und Vernachlässigung geprägten Kindheit bis zur Zeit im Gefängnis. Christensen hält als kompetenter „Working Boy“, der nur widerwillig zum Bankräuber wird, dagegen und schafft es gut, die ambivalenten Gefühle Jimmys zu vermitteln, der seinen Bruder gleichzeitig ablehnt und ihm durch die gemeinsame schwere Kindheit doch innig verbunden ist. Die Spannungen zwischen den beiden machen diesen Film denn auch durchaus ansehenswert – als Tragödie darüber, dass der „American Dream“ nur ein hohles Versprechen ist und die, die unten sind, meistens unten bleiben.
Kommentar verfassen

Kommentieren