Braunschlag

Drama | Österreich 2012 | 301 (8 Folgen) Minuten

Regie: David Schalko

Der Bürgermeister eines österreichischen Kaffs nahe der tschechischen Grenze täuscht zusammen mit einem Kumpel aus Geldnot eine Marienerscheinung vor, das allerdings nicht nur Touristenscharen anlockt, sondern auch einen unkonventionellen Ermittler des Vatikans auf den Plan ruft. Die beiden Wundererfinder verstricken sich zusehends in ihren Lügen, während ein möglicherweise reales Wunder, andere schräge Dorfbewohner und UFOs für zusätzliches Chaos sorgen. Wahnwitzige Fernsehserie mit grandiosen Schauspielern, die ohne Berührungsängste ein Feuerwerk des schwarzen Humors entfacht. - Ab 16.
Zur Filmkritik

Filmdaten

Originaltitel
BRAUNSCHLAG
Produktionsland
Österreich
Produktionsjahr
2012
Produktionsfirma
Superfilm/ORF
Regie
David Schalko
Buch
David Schalko
Kamera
Marcus Kanter
Musik
Kyrre Kvam
Schnitt
Evi Romen · Alarich Lenz
Darsteller
Robert Palfrader (Gerhard Tschach) · Maria Hofstätter (Herta Tschach) · Nicholas Ofczarek (Richard Pfeisinger) · Nina Proll (Elfie Pfeisinger) · Manuel Rubey (Banyardi)
Länge
301 (8 Folgen) Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Drama | Komödie

Heimkino

Nur die in Österreich erschienenen Editionen (Hoanzl/Superfilm) enthalten als Extras u.a. ein Feature mit im Film nicht verwendeten Szenen.

Verleih DVD
Hoanzl/Superfilm & EuroVideo (16:9, 1.78:1, DD2.0 dt.)
Verleih Blu-ray
Hoanzl/Superfilm & EuroVideo (16:9, 1.78:1, dts-HD2.0 dt.)
DVD kaufen

Achtteilige österreichische Serie, die ein Feuerwerk des schwarzen Humors entfacht

Diskussion
2016 wird es unglaubliche 40 Jahre her sein, dass die erste und bislang letzte österreichische Revolution im bundesdeutschen Fernsehen in Produktion gegangen ist. 19 Folgen lang hat sich in ihr Major Adolf Kottan durch Wien Mitte ermittelt, während sein Chef Polizeipräsident h. c. Heribert Pilch chronisch am vollautomatischen Kaffeemünzautomaten verzweifelte. Wenn seither ein Mehrteiler dem anarchischen Aberwitz und den Grotesk-Pointen von „Kottan ermittelt“ das Wasser reichen kann, dann ist es „Braunschlag“, der nun zum Teil auf einsfestival seine längst überfällige Free-TV-Premiere feiert. Der Achtteiler spielt im gleichnamigen und fiktiv im Waldviertel an der tschechischen Grenze gelegenen österreichischen Kaff Braunschlag, das indes (vorerst) nicht von mysteriösen Mordfällen heimgesucht wird, sondern von mindestens zwei veritablen Wundern. Zwar ist das eine als Marienerscheinung getarnt und aus touristischen Gründen von windigen Dorfbewohnern selbstgemacht, das zweite, ebenso aberwitzige wirft indes zumindest so viel Fragen auf, dass es gleich einen unkonventionellen Ermittler des Vatikans in die beschauliche Grenzregion verschlägt. Im Mittelpunkt der Erweckungsversuche eines von Urlaubern vergessenen, permanent bankrotten Ortes finden sich Bürgermeister Tschach und sein windiger Kumpel Richard Pfeisinger. Beiden bigotten Charakteren ist es zu verdanken, dass deren göttliche Darsteller Robert Palfrader und Nicholas Ofczarek ein denkwürdiges Feuerwerk niederträchtigen Komödiantentums abfeuern dürfen. Der Serie vorzuwerfen, sie würde besonders ruppig mit der katholischen Kirche umgehen, ist indes abwegig, weil es ebenso keinem einzigen Atheisten in Braunschlag und Umgebung vergönnt ist, in Sympathie zu baden. In einem Format, in dem Gott mit Frauenstimme via Taube zum Bürgermeister spricht sowie UFOs eine wichtige Rolle im Auflösen der ganzen Geschichte spielen, sind die Bezüge zur realen Welt ohnehin relativ. Spaß machen sie in jedem Fall!
Kommentar verfassen

Kommentieren