Halt and Catch Fire - Staffel 1

Drama | USA 2014 | 417 (10 Episoden) Minuten

Regie: Juan José Campanella

In den 1980er-Jahren verlässt ein ambitionierter Computer-Visionär den Branchenriesen IBM, um in einem kleinen Elektronikunternehmen seine Vision des perfekten Personal Computers zu verwirklichen. In dem neu gebildeten Team stößt er nicht nur auf Unterstützung, sondern auch auf eigenwillige Persönlichkeiten mit eigener Agenda. Derweil stehen die Entwicklungen innerhalb der Branche nicht still. Dramatische (Fernseh-)Serie als ein bestechendes Zeitbild der 1980er-Jahre, die als Pionierphase des Computerzeitalters gezeichnet wird, festgemacht an ebenso vielschichtigen wie fesselnden Figuren. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
HALT AND CATCH FIRE
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2014
Produktionsfirma
AMC Studios
Regie
Juan José Campanella · Karyn Kusama · Johan Renck · Ed Bianchi · Larysa Kondracki
Buch
Christopher Cantwell · Christopher C. Rogers · Jason Cahill · Jonathan Lisco · Dahvi Waller
Kamera
Nelson Cragg
Musik
Paul Haslinger
Schnitt
Victor Dubois · Kevin D. Ross · Kelley Dixon · Robert Komatsu · Chris McCaleb
Darsteller
Lee Pace (Joe MacMillan) · Scoot McNairy (Gordon Clark) · Mackenzie Davis (Cameron Howe) · Kerry Bishé (Donna Clark) · Toby Huss (John Bosworth)
Länge
417 (10 Episoden) Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 6
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Drama

Heimkino

Verleih DVD
NewKSM (16:9, 1.78:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
NewKSM (16:9, 1.78:1, dts-HD engl./dt.)
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Ein elektrischer Impuls jagt über den Bildschirm und findet seinen Weg in ein größeres Ganzes – nur um dann die Kontrollleuchte eines PCs aufleuchten zu lassen. Es fällt schwer, in diesem Funken nicht ein Bild für Joe MacMillan zu sehen – einen Ex-IBM-Verkäufer, der alle Brücken hinter sich abgerissen hat und als Visionär beim kleinen Unternehmen Cardiff Electrics »aufschlägt«.

Diskussion
Ein elektrischer Impuls jagt über den Bildschirm und findet seinen Weg in ein größeres Ganzes – nur um dann die Kontrollleuchte eines PCs aufleuchten zu lassen. Es fällt schwer, in diesem Funken nicht ein Bild für Joe MacMillan zu sehen – einen Ex-IBM-Verkäufer, der alle Brücken hinter sich abgerissen hat und als Visionär beim kleinen Unternehmen Cardiff Electrics »aufschlägt«. Mit seinem Porsche ist Joe ein Kind seiner (Yuppie-)Zeit, der frühen 1980er: arrogant, selbstverliebt – und unwiderstehlich. Selten hat eine Serie eine männliche Hauptfigur, gespielt vom 1,96 m großen Lee Pace, derart als Attraktions-Angelpunkt etabliert, der nicht nur Charme und Mundwerk, sondern auch seinen restlichen Körper sexuell in die Bresche wirft, bei beiden Geschlechtern. Joe muss zunächst Entwickler und Familienvater Gordon, der selbst wie ein zu oft abgestürzter Rechner eine Defragmentierung bräuchte, mit seiner Vision infizieren: Ein alles Vorangegangene in den Schatten stellender PC soll bei Cardiff entwickelt werden. Und da wir das Jahr 1983 schreiben, werden ein paar Megabytes und die Tragbarkeit der Hardware (Stichwort: Laptop) schnell zum Casus Knacksus der IT-Branche, die (noch) von IBM dominiert wird. Und, im Falle der Fiktion, von Frauen: Gordons Frau Donna und Joes On-Off-Affäre Cameron übertrumpfen in Sachen Programmieren und Konstruieren alle männlichen Kollegen. Dumm nur, dass Cyberpunk-Vorläuferin Cameron nicht nur genial, sondern auch unzähmbar ist und dass Donna neben den zwei Töchtern noch ihren eigenen IT-Job hat, während Gordon nach dem Scheitern eines gemeinsamen Projektes von Selbstzweifeln zernagt wird. »Halt and Catch Fire« ist ein Computerbefehl, bei dem jede Anwendung um Vorrang »bettelt« und den Computer damit handlungsunfähig macht. Ähnliches scheinen sämtliche Figuren im Sinn zu haben, wenn ihre diversen Probleme oder fragwürdige Entscheidungen das gemeinsame Projekt zu sabotieren drohen. Nicht aber den Sog einer Serie, die in ihrer Ausstattung und Musik so detailverliebt ist wie in der Zeichnung der großartigen Figuren. Spannend im Wettlauf von David gegen Goliath und glaubwürdig in der Darstellung einer manisch kreativen Branche, in der starke Frauen ihren Platz erobern, erinnert die Serie an eine andere AMC-Produktion: An »Mad Men«.
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