Safe House - Staffel 1

Krimi | Großbritannien 2015 | 182 (4 Folgen) Minuten

Regie: Marc Evans

Ein ehemaliger Polizist, der nach traumatischen Erfahrungen den Dienst quittierte, lässt sich auf Drängen von Scotland Yard darauf ein, eine fünfköpfige Familie vor einem psychopathischen Täter in seinem Landhaus zu verstecken, in dem auch er und seine Ehefrau wohnen. Die ungewohnte Situation führt zu Spannungen und weckt überdies Erinnerungen an verdrängte Wunden. Die Mini-Serie überzeugt durch ihr dichtes Handlungsgeflecht, genau beobachtete Figuren und eine hochästhetische Inszenierung, die mit atmosphärischen Anspielungen und falschen Fährten spielt. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
SAFE HOUSE
Produktionsland
Großbritannien
Produktionsjahr
2015
Produktionsfirma
Eleventh Hour Films
Regie
Marc Evans
Buch
Michael Crompton
Kamera
Jan Jonaeus
Musik
Daniel Giorgetti
Schnitt
Jason Krasucki · Jo Smyth
Darsteller
Christopher Eccleston (Robert) · Marsha Thomason (Katy) · Paterson Joseph (Mark) · Jason Merrells (David) · Nicola Stephenson (Ali)
Länge
182 (4 Folgen) Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12 (Folge 3)
ab 16 (Folge 1,2,4)
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Krimi
Externe Links
IMDb | TMDB

Heimkino

Verleih DVD
Polyband (16:9, 1.78:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Polyband (16:9, 1.78:1, dts-HDMA engl./dt.)
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Im Fernsehen wimmelt es nur so vor Polizisten, und auch ehemaligen Cops begegnet man in TV-Krimis regelmäßig. Deshalb wirkt die Konstellation dieser britischen Mini-Serie vertraut, deren Protagonist Robert (Christopher Eccleston) nach einem traumatischen Erlebnis den Polizeidienst quittiert hat. Als sein ehemaliger Vorgesetzter unvermittelt auftaucht, überrascht es nicht, dass Robert sich kurzfristig zur Mitarbeit in einem speziellen Fall überreden lässt.

Diskussion
Im Fernsehen wimmelt es nur so vor Polizisten, und auch ehemaligen Cops begegnet man in TV-Krimis regelmäßig. Deshalb wirkt die Konstellation dieser britischen Mini-Serie vertraut, deren Protagonist Robert (Christopher Eccleston) nach einem traumatischen Erlebnis den Polizeidienst quittiert hat. Als sein ehemaliger Vorgesetzter unvermittelt auftaucht, überrascht es nicht, dass Robert sich kurzfristig zur Mitarbeit in einem speziellen Fall überreden lässt. Doch die Polizeiaufgabe, die der einstige Personenschützer übernimmt, entspricht einem wirklich originellen Drehbucheinfall: Robert soll das abgelegene Landhaus, das er gerade mit seiner Ehefrau renoviert hat, in ein polizeiliches „Safe House“ umwandeln, statt darin eine Pension zu eröffnen. Die fünfköpfige Familie, die Scotland Yard vor einem unbekannten Verfolger in Sicherheit bringen muss, schleppt allerlei Geheimnisse mit sich herum – weshalb Robert erst einmal die Hintergründe der Gäste unter die Lupe nimmt. Unterdessen treten Erinnerungsfetzen in sein Bewusstsein, die die verdrängten blutigen Ereignisse, die zu seinem ursprünglichen Berufsausstieg geführt haben, in neuem Licht erscheinen lassen. Für die Entwicklung dieses dichten Plotgeflechts nimmt sich Regisseur Marc Evans vergleichsweise viel Zeit. Die Thriller-Momente kommen dabei umso effizienter zur Geltung, da er sie nicht ausreizt, sondern bestens dosiert. Das gilt auch für die unvermeidlichen falschen Fährten, auf die das Drehbuch von Michael Crompton uns lockt. Die im Verlauf der Handlung aufgeworfenen Fragen werden jeweils überraschend zügig beantwortet und sind dann endgültig abgehakt. Das lässt über die eine oder andere genretypische Konstruiertheit hinwegsehen. Und wenn die Auflösung in der vierten Episode schließlich etwas exaltiert erscheint, ist das ein Stück weit dadurch legitimiert, dass zuvor in regelmäßig eingestreuten Rückblenden eine „Pulp“-Note mitschwang: In den Erinnerungen, von denen Robert heimgesucht wird, spiegelt sich das Neonlicht einer schäbigen Raststätte wiederholt im nassen, schmutzigen Asphalt einer verregneten Nacht. Auch sonst ist diese Produktion des Privatsenders ITV um zwielichtige Atmosphäre bemüht. Das beginnt mit der Wahl des hauptsächlichen Handlungsortes Cumbria, dessen sanfte Hügel hier denkbar unwirtlich wirken. Es setzt sich fort mit einer Kamera, die, wenn sie nicht gerade eindrucksvolle Panoramen der kargen Landschaft einfängt, kaum je stillzustehen scheint und Totalen oft asymmetrisch komponiert. Und selbst wenn einmal kein Morgennebel über dem See aufsteigt, an den Roberts Haus grenzt, ist das Licht stets feucht-kalt und sind die Farben zumeist herbstlich gedämpft. Das mag des formalen Aufwandes unterm Strich ein bisschen viel sein, doch es wäre wirklich Jammern auf hohem Niveau, wenn man sich die Dosierung solcher Stilmittel nachträglich etwas sparsamer wünschte. Denn „Safe House“ sieht – zumal aus dem Blickwinkel eines deutschen Fernsehzuschauers – allemal gut aus.
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