Die Baumhauskönige

Familienfilm | Niederlande 2014 | 91 Minuten

Regie: Margien Rogaar

Die Freundschaft zweier Jungen wird auf eine harte Probe gestellt, als sich die beiden nach einem Zerwürfnis im Feriencamp rivalisierenden Teams anschließen, die den Wettbewerb um das höchste Baumhaus gewinnen wollen. Als der kleine Bruder des einen Jungen von der Gang des anderen entführt wird, eskaliert der Konflikt. Der schwungvolle Abenteuerfilm für Kinder schildert, wie schnell Missverständnisse und mangelnde Kommunikation eine solide Freundschaft untergraben können. Trotz inszenatorischer Schwächen bleibt er nah an der kindlichen Erlebniswelt und bietet der Zielgruppe gute Unterhaltung. - Ab 10.
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Filmdaten

Originaltitel
BOUWDORP
Produktionsland
Niederlande
Produktionsjahr
2014
Produktionsfirma
Pupkin Film
Regie
Margien Rogaar
Buch
Tijs van Marle · Margien Rogaar
Kamera
Sal Kroonenberg
Musik
Rik Elstgeest · Gerry Arling
Schnitt
Elsbeth Kasteel
Darsteller
Kees Nieuwerf (Ziggy) · Julian Ras (Bas) · Bart Reuten (Flin) · Nijs Vermin (Ronnie) · Yuri van Dam (Aaron)
Länge
91 Minuten
Kinostart
07.04.2016
Fsk
ab 6; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 10.
Genre
Familienfilm | Kinderfilm
Externe Links
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Zwei Freunde zerstreiten sich und schließenden sich rivalisierenden Gruppe an, die beide den Wettbewerb um das höchste Baumhaus gewinnen wollen.

Diskussion
Ziggy und Bas sind seit langem beste Freunde. Gemeinsam haben sie in den Vorjahren den Wettbewerb um den Bau des höchsten Turms im Feriencamp gewonnen, für den die Lagerleiter alte Paletten bereitstellen. Bevor sie nach den Ferien auf unterschiedliche Schulen gehen, wollen sie ein weiteres Mal Baumhauskönige werden. Doch dann reagiert Bas zunehmend gereizt, weil Ziggy bei den Schultheaterproben viel Zeit mit der hübschen Elena verbringt, für die auch Bas schwärmt. Frustriert wendet sich Bas den coolen Jungs der „Cola Gang“ zu, die Ziggy ablehnt und immer aggressiver drangsaliert. Notgedrungen schließt sich Ziggy dem Team seines kleineren Bruders Flin an und setzt sich mit diesem einfallsreich zur Wehr. Doch dann entführt die „Cola Gang“ Flin und verlangt die Herausgabe von Balken, die Ziggys Team gekapert hat. Ziggy fühlt sich von Bas verraten und erklärt: „Jetzt ist Krieg.“ Auch eine langjährige Freundschaft schützt nicht vor Missverständnissen und Zerwürfnissen. Wie schnell ein kleiner Zwischenfall und mangelnde Kommunikation das Verhältnis zweier Freunde in eine Sackgasse manövrieren kann, zeigt die niederländische Regisseurin Margien Rogaar in ihrem schwungvollen Abenteuerfilm. Abgesehen von einem skurrilen Radiomoderator, der mit seinen Kommentaren die Geschichte rahmt, ist der Film weitgehend aus der Perspektive der beiden Protagonisten erzählt. Die temporeiche Inszenierung orientiert sich mit dem Themenmix aus Freundschaft und Abenteuerlust, Sportsgeist und Mutproben, Eifersucht und erster Liebelei ganz am Erlebnishorizont der jungen Zielgruppe. Im Zentrum steht die Freundschaft der beiden Jungen. Präzise schildert der Film, wie auch ein enger Kontakt Risse erleiden kann, wenn man zu wenig miteinander spricht, und wie sich eine Abfolge von Missverständnissen, Eifersucht und Impulshandlungen hochschaukeln kann, bis aus besten Freunden schärfste Feinde werden. Zugleich zeigt der Abenteuerfilm, wie sich Schuldgefühle, Reue und Einsicht breitmachen, als der Zwist eskaliert und unbeabsichtigte Opfer fordert, wobei der Showdown wohl nicht zufällig an Kinderfilmklassiker wie „Der Krieg der Knöpfe“ (fd 11 541) oder „Herr der Fliegen“ (fd 24 081) erinnert. Die beiden Jungdarsteller Kees Nieuwerf als Ziggy und Julian Ras als Bas laufen dabei zu großer Form auf. Allerdings ist der ursprünglich für das Fernsehen hergestellte Kinderfilm nicht frei von Schwächen. So wirkt beispielsweise eine Kehrtwende Elenas völlig unmotiviert: Kurz nachdem sie Bas wegen seines ruppigen Verhaltens gegenüber Ziggy gerügt hat, knickt sie ohne jede Erklärung ein, nimmt Bas’ Einladung zum Eisessen an und flirtet mit ihm. Die Erwachsenenfiguren sind nur rudimentär gezeichnet. Vor allem die Eltern scheinen von den Problemen ihrer Sprösslinge kaum etwas mitzubekommen oder übergehen die Krisensymptome.
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