Der Spieler mit der Nummer 5

Drama | Uruguay/Argentinien/Deutschland/Frankreich/Niederlande 2014 | 100 Minuten

Regie: Adrián Biniez

Ein leidenschaftlicher argentinischer Fußballspieler fristet mit Mitte 30 ein bescheidenes Dasein in der dritten Profiliga, eckt mit seinem impulsiven, zur Gewalt neigenden Verhalten aber immer mehr an. Als er nach Verbüßung einer Gefängnisstrafe beschließt, seinen Beruf an den Nagel zu hängen, fällt er in ein tiefes seelisches Loch, zumal er ohne Schulabschluss und Ausbildung keine Perspektiven hat. Eindrucksvolles Drama, das mit leichter Hand und Sinn für Humor eine glaubwürdige Geschichte um gescheiterte Karrieren, schwierige Neuanfänge, die Welt des Drittliga-Fußballs und die tragfähige Stärke eines Paares erzählt. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
EL 5 DE TALLERES
Produktionsland
Uruguay/Argentinien/Deutschland/Frankreich/Niederlande
Produktionsjahr
2014
Produktionsfirma
Pandora Filmprod./Morocha Films/Mutante Cine/Petit Film/Topkapi Films/CTB Film Co.
Regie
Adrián Biniez
Buch
Adrián Biniez
Kamera
Guillermo Nieto
Musik
Adrián Biniez · Sebastián Del Muro Eiras
Schnitt
Fernando Epstein
Darsteller
Esteban Lamothe (Patón) · Julieta Zylberberg (Ale) · Néstor Guzzini (Trainer Hugo Donato) · César Bordón (Mariano) · Alfonso Tort (El Negro Iono)
Länge
100 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Drama | Komödie | Sportfilm
Externe Links
IMDb | TMDB

Heimkino

Verleih DVD
Neue Visionen (16:9, 2.35:1, DD5.1 span./dt.)
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Diskussion
Wieder einmal wird der Spieler Patón vom Platz gestellt. Zwar befinden wir uns in der eher beschaulichen dritten argentinischen Liga, doch auch hier kochen die Emotionen hoch. Als die Fans zu nörgeln beginnen, werden sie von Patón kurzerhand verprügelt. Seine Frau Ale holt ihn - auch das nicht zum ersten Mal - aus dem Gefängnis ab. Schnell bringt sie ihn auf den Boden der Tatsachen ihres bescheidenen Lebens zurück, denn mit drittklassigem Profifußball wird man in Argentinien nicht reich. Vielleicht ist es dieses Ereignis, das bei Patón den Entschluss reifen lässt, die Fußballkarriere jetzt, mit Mitte 30, zu beenden. Doch kaum hat er den Entschluss Ale mitgeteilt, bereut er es auch schon wieder. Er hat weder eine Ausbildung noch einen Plan für seine berufliche Zukunft. Sein Vater drängt ihn weiterzumachen, und er traut sich nicht, seinen Mitspielern vom Karriereende zu erzählen. Verstohlen belegt er Kurse an der Abendschule, um seinen Schulabschluss nachzuholen, begeistert sich für berufliche Pläne nach dem Saisonschluss und verwirft sie wieder. Sein Trainer, selbst Beispiel des missglückten Versuchs, nach dem Karriereende vom Fußball loszukommen, braucht ihn noch in der kriselnden Mannschaft. Als er seinen Mitspielern endlich seinen Entschluss mitteilt, gerät er vollends in Panik. Es gibt kein Zurück mehr, und auch eine Selbsthilfegruppe für ehemalige Fußballer bringt seiner verwundeten Seele keine Linderung. Wären da nicht Ale und ihre sturmerprobte Ruhe im Umgang mit dem nach außen ruppigen und im Kern komplett verunsicherten Mann. Gemeinsam schaffen sie den Neuanfang. Adrián Biniez‘ neuer Film nach dem dreifachen „Berlinale“-Gewinner „Gigante“ ist eine mit leichter Hand und viel Humor erzählte Geschichte von gescheiterten Karrieren, schwierigen Neuanfängen, der Welt des Drittliga-Fußballs und der Stärke eines Paares. Der Film feierte 2014 Premiere im Rahmen der »Venice Days« und wurde beim Filmfestival in Mar del Plata in der Programmreihe argentinischer Filme mit dem Regiepreis ausgezeichnet. Das beste Happy End schrieb hier die Wirklichkeit, als der im Film porträtierte Club „Atlético Talleres de Córdoba“« pünktlich zur argentinischen Kinopremiere den Wiederaufstieg in die zweite Liga schaffte (und im Jahr 2016 sogar den Sprung in die erste Liga).
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