Z for Zachariah - Das letzte Kapitel der Menschheit

Drama | USA/Island/Schweiz/Neuseeland 2015 | 94 Minuten

Regie: Craig Zobel

Die Erde ist nach einem Nuklearkrieg radioaktiv verseucht, Großteile der Menschheit sind gestorben. Eine junge Frau lebt allein mit ihrem Hund auf einer Farm in einem Gebiet, das von der Katastrophe verschont blieb. Eine Tages begegnet sie einem Wissenschaftler und nimmt ihn bei sich auf, als er leichtsinnig wird und mit verseuchtem Wasser in Berührung kommt. In einer kleinen Solidargemeinschaft suchen sie gemeinsam nach Lösungen. Prominent besetzte Endzeit-Film, der sich die Voraussetzungen für spannende Grundsatzfragen und Konflikte erarbeitet, die er letztlich allerdings allzu leicht auflöst. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
Z FOR ZACHARIAH
Produktionsland
USA/Island/Schweiz/Neuseeland
Produktionsjahr
2015
Produktionsfirma
Silver Reel/Lucky Hat Ent./Material Pic./Palomar Pic./Zik Zak Filmworks
Regie
Craig Zobel
Buch
Nissar Modi
Kamera
Tim Orr
Musik
Heather McIntosh
Schnitt
Jane Rizzo
Darsteller
Chiwetel Ejiofor (John Loomis) · Margot Robbie (Ann Burden) · Chris Pine (Caleb)
Länge
94 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Drama | Science-Fiction
Externe Links
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Heimkino

Die FSK-Freigabe „ab 16“ bezieht sich auf das Bonusmaterial (Trailer etc.), der Film selbst hat eine Freigabe „ab 12“.

Verleih DVD
Tiberius (16:9, 1.78:1, DD5.1 engl./dt., dts dt.)
Verleih Blu-ray
Tiberius (16:9, 1.78:1, dts-HDMA engl./dt.)
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In »Z for Zachariah« ist die Erde nach einem Nuklearkrieg radioaktiv verseucht, Großteile der Menschheit sind gestorben. Ann Burden (Margot Robbie) lebt seitdem allein mit ihrem Hund auf einer Farm in einem Gebiet, das von der Katastrophe verschont blieb. Eine Tages begegnet sie Dr. John Loomis (Chiwetel Ejiofor), der sich verwundert darüber zeigt, dort keine Strahlung vorzufinden. Als er leichtsinnig wird und mit verseuchtem Wasser in Berührung kommt, nimmt ihn die junge Frau bei sich auf und kümmert sich um ihn: Es entsteht eine kleine Solidargemeinschaft.

Diskussion
Zeitnah sind zwei thematisch ähnliche Filme auf DVD und Blu-ray erschienen: Sowohl »The Survivalist« als auch »Z for Zachariah« spielen in einer Welt, in der kaum noch Menschen leben, in der der Kampf ums nackte Überleben zur Tagesordnung geworden ist. Beide Filme kommen mit nur wenigen Figuren aus und zeichnen sich vor allem durch ihre ruhige Erzählweise ohne große Action aus. Damit stehen sie im angenehmen Gegensatz zu vielen der lauten und bunten Sommer-Blockbuster, die aktuell die Kinosäle prägen. In »Z for Zachariah« ist die Erde nach einem Nuklearkrieg radioaktiv verseucht, Großteile der Menschheit sind gestorben. Ann Burden (Margot Robbie) lebt seitdem allein mit ihrem Hund auf einer Farm in einem Gebiet, das von der Katastrophe verschont blieb. Eine Tages begegnet sie Dr. John Loomis (Chiwetel Ejiofor), der sich verwundert darüber zeigt, dort keine Strahlung vorzufinden. Als er leichtsinnig wird und mit verseuchtem Wasser in Berührung kommt, nimmt ihn die junge Frau bei sich auf und kümmert sich um ihn: Es entsteht eine kleine Solidargemeinschaft. In »The Survivalist« schlägt sich ein namenloser Überlebenskünstler in einer postapokalyptischen Welt durch. Seit sieben Jahren lebt er auf einem kleinen Grundstück, versteckt in einem tiefen Waldgebiet; vor seiner Holzhütte baut er einige Nahrungsmittel an. Auch hier wird die Einsamkeit durch das Eindringen in den privaten, geschützten Raum unterbrochen. Eines Tages steht eine Mutter mit ihrer Tochter vor der Tür, der Überlebende sieht sich in seiner Existenz bedroht. Die beiden Frauen möchten etwas zu essen, bieten im Tausch zunächst Samen für seinen Garten, später dann sogar die Tochter für Sex an. Er nimmt sie schließlich auf, doch anders als in »Z for Zachariah« stellt sich keine Solidarität ein: Die Stimmung bleibt von Furcht, Misstrauen und Egoismen geprägt. Es ist ein Film über nicht vorhandene Gefühle, über den Rückfall des Menschen zu den niedersten Instinkten. Dementsprechend rau, dreckig und brutal ist »The Survivalist« angelegt. Die dunklen Farben vermitteln kaum Hoffnung auf ein besseres Leben. Ein anderes Gefühl stellt sich bei »Z for Zachariah« ein. John und Ann machen sich Gedanken über die Zukunft, gemeinsam suchen sie nach Lösungen für Probleme. Dabei prallen freilich ihre unterschiedlichen Ansichten zusammen. Ann ist gläubige Katholikin, ihr Vater baute eine kleine Holzkapelle unweit ihres Hofs; John dagegen sieht nur den praktischen Aspekt, will das Holz der Kirche sogar nutzen, um ein Wasserrad zu bauen und so Strom erzeugen zu können. Damit bieten sich Voraussetzungen für spannende Grundsatzfragen und Konflikte – die der Film allerdings allzu leicht auflöst. Auch das Erscheinen eines weiteren Protagonisten, des jungen und gutaussehenden Caleb (Chris Pine), nutzt der Film nicht, um Spannungsmomente zu erzeugen; die vorhandenen interessanten Ansätze verpuffen. »The Survivalist« hingegen gelingt es vorzüglich, seine triste Atmosphäre zu vermitteln und Spannung aufzubauen. Die Abwesenheit von Musik lässt eine emotionale Orientierung nicht zu, in den ersten 15 Minuten wird kein Wort gesprochen. Das permanente Gefühl von Unsicherheit, eine anhaltende Bedrohung durch das Misstrauen im Inneren und gleichzeitig durch das Unbekannte von Außen beherrschen das Szenario. Auch wenn sich die beiden Filme thematisch und in der Grundvoraussetzung ähneln, gehen sie am Ende also gänzlich unterschiedliche Wege. Von beiden ist der prominent besetzte »Z for Zachariah« sicherlich das leichter konsumierbare, »The Survivalist« hingegen das spannendere und aufwühlendere, wenn auch deutlich pessimistischere Werk.
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