Eine unsichere 13-Jährige findet in der Anonymität von Online-Spielen und Chatrooms einen Zufluchtsort. Als sie sich mit einem gutaussehenden älteren Mitschüler anfreundet und dieser droht, explizite Fotos von ihr ins Netz zu stellen, sucht sie Hilfe bei einem Chatpartner - nicht ahnend, dass hinter dem vermeintlichen Teenager ein Lehrer mit verborgenen Neigungen steckt. Komplex gebauter Psychothriller, der teilweise etwas didaktisch, aber sehr effektiv von den gefährlichen Seiten des Internets erzählt. Dank der abgründigen, hervorragend gespielten Figuren erzeugt er mitunter eine surreale Albtraum-Atmosphäre.
- Sehenswert ab 16.
Das weiße Kaninchen
Drama | Deutschland 2016 | 89 Minuten
Regie: Florian Schwarz
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Filmdaten
- Produktionsland
- Deutschland
- Produktionsjahr
- 2016
- Produktionsfirma
- FFP New Media/SWR
- Regie
- Florian Schwarz
- Buch
- Holger Karsten Schmidt · Michael Proehl
- Kamera
- Philipp Sichler
- Musik
- Florian van Volxem · Sven Rossenbach
- Schnitt
- Florian Drechsler
- Darsteller
- Devid Striesow (Simon Keller) · Lena Urzendowsky (Sara Rost) · Shenja Lacher (Miki Witt) · Louis Hofmann (Kevin) · Samia Chancrin (Lilian Pagado)
- Länge
- 89 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 16.
- Genre
- Drama
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Diskussion
»Nichts ist, wie es scheint«, lautet ein beliebtes Thema, auch im Genrefilm. Dementsprechend ist das Leben Simon Kellers eine große Lüge. Der 40-jährige, verheiratete Lehrer ist beliebt bei seinen Schülern, die ansonsten inmitten der Pubertät keine pädagogische Autorität an sich heranlassen. Zu Simons Themen gehören nicht nur der Gallische Krieg oder Binomische Formeln, sondern auch Greifbareres: das Internet und dessen Gefahren… Wie seine Schüler bewegt auch er sich in den sozialen Netzwerken und deren dunklen Randgebieten. Und erregt sich bei der Schulsport-Unterrichtsvertretung im Geräteraum angesichts schwitzender junger Mädchen. Die 13-jährige Sara gehört nicht gerade zu den Fegern der Schule und ist froh, wenn sie im Netz jene Kontakte anbahnen kann, zu denen ihr in der Realität der Mut fehlt. Noch weiß sie nicht, dass sich im Chat hinter dem Namen Benny und dem Alias des Weißen Kaninchens Simon verbirgt. Dafür weiß sie, wie umwerfend ihr sehr realer Mitschüler Kevin aussieht, als sie sich zu einem ersten Date mit ihm trifft. Doch auch der 16-Jährige hegt dunkle Motive... Michael Proehl und Holger Karsten Schmidt schrieben das Drehbuch zu diesem perfiden Psychothriller, der nur so strotzt vor falschen Fährten und abgründigen Figuren. Regisseur Florian Schwarz komponiert aus diesem bewundernswert komplexen Drehbuch einen mitunter surreal anmutenden Albtraum, der dichter an der Realität ist als man wahrhaben möchte. Devid Striesow spielt eindrucksvoll den Lehrer Simon: als an sich unmögliche Mischung aus Peter Lorre in »M – Eine Stadt sucht einen Mörder« und Joachim Fuchsberger in »Das fliegende Klassenzimmer«.
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