Drama | USA 2016 | ca. 600 (zehn Episoden) Minuten

Regie: Mike Cahill

Der schwerkranke Gründer einer religiösen Sekte, die sich "Die Bewegung" nennt und das Licht als Metapher für das Göttliche verehrt, hat sich zurückgezogen, um die letzten Kapitel seiner Offenbarung zu schreiben. Ein manipulativer Zögling setzt während dieser Zeit alles daran, die Führung der Gruppe zu erlangen. Die Serie etabliert ein stabiles Erzählgerüst, in das die um Psychoterror, Drogen, Zwang, Zweifel, Intrigen, dubiose Finanzierungsquellen und Gewalt kreisenden Themen und Episoden stringent eingeflochten sind. Als "religiöser" Kern entpuppt sich dabei ein Amalgam aus Ron Hubbards "Scientology"-Techniken wie Auditing oder E-Meter sowie rudimentäre schamanistische Elemente. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
THE PATH
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2016
Produktionsfirma
Lucid Road Prod./True Jack Prod./Universal Television
Regie
Mike Cahill · Michael Weaver · Patrick R. Norris · Roxann Dawson
Buch
Jessica Goldberg · Annie Weisman · Julia Brownell · Coleman Herbert · Jason Katims
Kamera
Yaron Orbach
Musik
Will Bates
Schnitt
Tad Dennis · Peter Forslund · Angela M. Catanzaro · Susan J. Vinci · Jon Dudkowski
Darsteller
Aaron Paul (Eddie Lane) · Hugh Dancy (Cal Roberts) · Michelle Monaghan (Sarah Lane) · Emma Greenwell (Mary Cox) · Rockmond Dunbar (Det. Abe Gaines)
Länge
ca. 600 (zehn Episoden) Minuten
Kinostart
-
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Drama

Sie nennen sich „Die Bewegung“, träumen von einem paradiesischen Garten, in dem das „Licht“ alles zum Blühen bringt und jeder Zwist der Vergangenheit angehört. Doch noch schreibt ihr Gründer im fernen Peru am finalen Kapitel seiner Offenbarung, das von den letzten drei Stufen der „Leiter“ handelt, auf der die Gläubigen in eine durchleuchtete Zukunft gelangen sollen. Am Hauptsitz der von den Behörden „Meyerism“ genannten Sekte in New Hampshire versucht derweil ein geltungssüchtiger Zögling des Gründers, den titelgebenden „Weg“ und seine Anhänger nach seinen eigenen Vorstellungen zu dirigieren.

Diskussion
Sie nennen sich „Die Bewegung“, träumen von einem paradiesischen Garten, in dem das „Licht“ alles zum Blühen bringt und jeder Zwist der Vergangenheit angehört. Doch noch schreibt ihr Gründer im fernen Peru am finalen Kapitel seiner Offenbarung, das von den letzten drei Stufen der „Leiter“ handelt, auf der die Gläubigen in eine durchleuchtete Zukunft gelangen sollen. Am Hauptsitz der von den Behörden „Meyerism“ genannten Sekte in New Hampshire versucht derweil ein geltungssüchtiger Zögling des Gründers, den titelgebenden „Weg“ und seine Anhänger nach seinen eigenen Vorstellungen zu dirigieren. Die erste Staffel der US-amerikanischen Serie taucht tief ins Innenleben der „religiösen“ Gemeinschaft ein, die erkennbar nach dem Vorbild von Ron Hubbards „Scientology“ entworfen ist. Die streng hierarchisch nach Stufen geordnete Gesellschaft wird dabei aus der Perspektive einer ihrer führenden Familien skizziert, die in das Machtstreben des ebenso charismatischen wie manipulativen Cal (Hugh Dancy) hineingezogen wird. Eddie (Aaron Paul) und Sarah (Michelle Monaghan) sind tragende Säulen der kleinen Gemeinschaft, auch wenn Paul sich seines Glaubens in letzter Zeit nicht mehr so sicher ist. Während einer spirituellen Erneuerung im peruanischen „Retreat“ der Bewegung überfielen ihn bedrängende Visionen, in denen keine Leiter und kein Licht, sondern nur der sterbende Gründer inmitten medizinischer Gerätschaften zu sehen war. Das will er aber auf keinen Preis seiner Frau Sarah offenbaren, die ihrerseits zu verbergen versucht, dass sie wieder mehr für den smarten Mini-Guru Cal empfindet, mit dem sie vor ihrer Ehe mit Paul schon einmal liebäugelte. Weiterer familiärer Konfliktstoff resultiert aus einer zarten Liaison von Eddies und Sarahs sensitivem Teenager-Sohn Hawk (Kyle Allen), der sich in eine anfangs recht zickige Mitschülerin verliebt, wohl wissend, dass Beziehungen außerhalb der Bewegung nicht akzeptiert werden. Obwohl der Plot alle bekannten Exzesse neuerer religiöser Sekten streift – Psychoterror, Drogen, Zwang, Zweifel, Intrigen, dubiose Finanzquellen, Manipulation und Gewalt – gelingt es der sich rasch verzweigenden Handlung ziemlich mühelos, ein stabiles Erzählgerüst zu entwerfen, in das die Konflikte und Themen der einzelnen Episoden stringent eingeflochten sind. Als Hauptstrang schält sich dabei der Kampf um die Nachfolge des abwesenden Gründers heraus, was nicht nur die Position an der Spitze, sondern auch Fragen der Reinheit und Exklusivität der Sekte, ihres Umgangs mit „Leugnern“ und „Gegnern“ sowie den Umfang und Charakter karitativer Maßnahmen umfasst. Der religiös-„ideologische“ Kern des „Meyerism“ entpuppt sich dabei als relativ simples Amalgam aus Hubbards „Dianetik“ inklusive Auditing und einer Art E-Meter sowie rudimentären schamanistischen Elementen. Das große Plus der Drama-Serie sind ihre guten Darsteller, die den bisweilen recht holzschnittartigen Wendungen über weite Strecken eine intensive Plausibilität verleihen. Eine zweite Staffel von „The Path“ befindet sich derzeit in Produktion.
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