The Missing - Staffel 1

Krimi | Großbritannien/USA/Belgien/Frankreich 2014 | TV 440 (4 x 110) DVD 472 (8 x 59) BD 496 (8 x 62) Minuten

Regie: Tom Shankland

Während eines Urlaubs in Nordfrankreich verliert ein Vater in einer Menschenmenge seinen kleinen Sohn aus den Augen. Das Kind verschwindet spurlos und kann auch bei einer großangelegten Suchaktion der Polizei nicht gefunden werden. Der Verlust ist für die Eltern schwer verwindbar und zersetzt langsam ihre Ehe; vor allem der Vater kommt nicht über das Geschehene hinweg und kehrt immer wieder an den Ort des Ereignisses zurück. Dann scheint es plötzlich eine neue Spur zu geben. Auf zwei Zeitebenen erzählte Serie, die sowohl als Krimi als auch als Psychodrama große Intensität und Spannung entwickelt, was der raffiniert aufgebauten und verzahnten Handlung ebenso zu danken ist wie den überzeugenden Darstellern. - Ab 16.
Zur Filmkritik

Filmdaten

Originaltitel
THE MISSING
Produktionsland
Großbritannien/USA/Belgien/Frankreich
Produktionsjahr
2014
Produktionsfirma
BBC/Company Pic./BNP Paribas Fortis Film Finance/Czar TV Prod.
Regie
Tom Shankland
Buch
Harry Williams · Jack Williams
Kamera
Ole Bratt Birkeland
Musik
Dominik Scherrer
Schnitt
Úna Ní Dhonghaíle · Fiona Colbeck · Danielle Palmer
Darsteller
James Nesbitt (Tony Hughes) · Frances O'Connor (Emily Hughes) · Jason Flemyng (Mark Walsh) · Tchéky Karyo (Julien Baptiste) · Anastasia Hille (Celia Baptiste)
Länge
TV 440 (4 x 110) DVD 472 (8 x 59) BD 496 (8 x 62) Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12 (Folgen 1-4) ab 16 (Folgen 5-8)
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Krimi
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Heimkino

Verleih DVD
Edel (16:9, 1.78:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Edel (16:9, 1.78:1, dts-HD engl./dt.)
DVD kaufen

Nur für einen Moment verliert Tony Hughes (James Nesbitt) seinen fünfjährigen Sohn beim Urlaub in Nordfrankreich aus den Augen. Tony war mit Oliver schwimmen, danach will er an der Freibad-Bar etwas zu trinken kaufen. Weil dort ein Spiel der Fußball-WM übertragen wird – es ist das Jahr 2006 –, herrscht viel Trubel. Oliver wird von Tony getrennt. Und bleibt unauffindbar, auch nachdem Tony das ganze Bad abgesucht und die Polizei verständigt hat.

Diskussion
Nur für einen Moment verliert Tony Hughes (James Nesbitt) seinen fünfjährigen Sohn beim Urlaub in Nordfrankreich aus den Augen. Tony war mit Oliver schwimmen, danach will er an der Freibad-Bar etwas zu trinken kaufen. Weil dort ein Spiel der Fußball-WM übertragen wird – es ist das Jahr 2006 –, herrscht viel Trubel. Oliver wird von Tony getrennt. Und bleibt unauffindbar, auch nachdem Tony das ganze Bad abgesucht und die Polizei verständigt hat. Eine großangelegte Fahndung, bei der der erfahrene Kommissar Julien Baptiste das Kommando übernimmt, bringt keinen Erfolg. Erst Jahre später, als das Trauma längst die Ehe von Tony und seiner Frau Emily zersetzt hat, stößt Tony auf eine neue Spur. Er ruht nicht, bis er auch den schon pensionierten Julien wieder mobilisiert und eine Wiederaufnahme der Ermittlungen bewirkt. Die von Harry und Jack Williams entwickelte Krimi-Dramaserie entfaltet ihre Wirkung daraus, dass sie auf zwei Zeitebenen spielt. Die Parallelmontage der Handlung 2006 und der Erzählgegenwart 2014 sorgt dafür, dass sich das Puzzle darum, was Oliver passiert ist, von zwei Seiten aus zum Gesamtbild fügt, wobei zwischen den Ebenen viele Spannungen entstehen: Warum ist Emily 2014 nicht mehr mit Tony, sondern mit dem britischen Polizisten Mark Walsh liiert, der 2006 als Kontaktmann zur französischen Polizei fungierte? Weswegen sitzt Khalid Ziane, einer der Ermittler um Baptiste, 2014 im Gefängnis? Und was wurde aus dem reichen Architekten Ian Garrett, der zunächst wie ein großzügiger Helfer erscheint, dann aber ins Zwielicht gerät und 2014 wie vom Erdboden verschwunden ist? „The Missing“ baut aus solchen Fragen einen ungemein fesselnden „Whodunit“, in dem es freilich nicht nur äußere Wendungen sind, die die Handlung vorantreiben, sondern die vielschichtig angelegten Figuren und ihre Entwicklungen. James Nesbitt legt als liebevoller, zunehmend verbitterter, obsessiver Vater, der am Verschwinden seines Kindes zerbricht, eine schauspielerische Glanzleistung hin. Unterstützt wird er von einem bis in die Nebenrollen überzeugenden Cast, wobei Frances O’Connor als leidgeprüfte Ehefrau, Ken Stott als undurchschaubarer Gönner, Anamaria Marinca als Kontaktfrau zur rumänischen Mafia und Titus De Voogdt als vorbestrafter, mit seinen Neigungen ringender Pädophiler hervorstechen. In ihren acht Folgen beleuchtet die Serie zahlreiche Facetten dieser menschlichen Tragödie: die psychischen Auswirkungen auf die Protagonisten, den Umgang der Presse mit dem Verschwinden des Jungen sowie die Kollateralschäden des Falls für die kleine nordfranzösische Gemeinde. Wobei sich Fragen nach Schuld und Verantwortlichkeit auf sehr vielen Ebenen stellen.
Kommentar verfassen

Kommentieren