The Discovery

Drama | USA 2017 | 102 Minuten

Regie: Charlie McDowell

Einem Wissenschaftler ist es gelungen, die Existenz eines Lebens nach dem Tod nachzuweisen. Das hat drastische Auswirkungen auf die Gesellschaft und mündet in Massenselbstmorde. Der Sohn des Wissenschaftlers, ein Neurologe, steht den Forschung seines Vaters kritisch gegenüber. Als er eine junge Frau vom Selbstmord abhält und sich in sie verliebt, kommen in ihm Zweifel auf. Der Film umkreist mit seiner Spekulation um eine Welt ohne die Endgültigkeit des Todes ein höchst spannendes metaphysisches Szenario, schafft es aber trotz guter Darsteller nicht, dieses überzeugend auszuloten. - Ab 16.
Zur Filmkritik

Filmdaten

Originaltitel
THE DISCOVERY
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2017
Produktionsfirma
Endgame Ent./Protagonist Pic./A-Lo Films
Regie
Charlie McDowell
Buch
Justin Lader · Charlie McDowell
Kamera
Sturla Brandth Grøvlen
Musik
Danny Bensi · Saunder Jurriaans
Schnitt
Jennifer Lilly
Darsteller
Rooney Mara (Isla) · Jason Segel (Will Harbor) · Jesse Plemons (Toby Harbor) · Riley Keough (Lacey) · Robert Redford (Thomas Harbor)
Länge
102 Minuten
Kinostart
-
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Drama | Liebesfilm | Science-Fiction
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Charlie McDowells Science-Fiction-Drama beginnt als philosophisches Gedankenexperiment: Nicht weniger als der wissenschaftliche Nachweis eines Lebens nach dem Tod ist Doktor Thomas Harbor (Robert Redford) gelungen. Durch seine Entdeckungen von allen Ängsten befreit, begehen Millionen Menschen Selbstmord, um die Schmerzen des Daseins gegen die Verheißungen des Jenseits einzutauschen. Der Doktor schart Überlebende zu einer Art Sekte um sich, mit ihnen will er das Wesen des nächsten Lebens ergründen.

Diskussion
Charlie McDowells Science-Fiction-Drama beginnt als philosophisches Gedankenexperiment: Nicht weniger als der wissenschaftliche Nachweis eines Lebens nach dem Tod ist Doktor Thomas Harbor (Robert Redford) gelungen. Durch seine Entdeckungen von allen Ängsten befreit, begehen Millionen Menschen Selbstmord, um die Schmerzen des Daseins gegen die Verheißungen des Jenseits einzutauschen. Der Doktor schart Überlebende zu einer Art Sekte um sich, mit ihnen will er das Wesen des nächsten Lebens ergründen. Harbors Sohn Will (Jason Segel), ein Neurologe, hat sich von seinem Vater entfremdet und steht dessen Arbeit skeptisch gegenüber. Doch als er die junge Isla (Rooney Mara) davon abhält, sich das Leben zu nehmen, entsteht eine Verbindung, die ihn zweifeln lässt. Wie lebt es sich in einer Welt ohne die Endgültigkeit des Todes? Die Frage eröffnet weite Ideenlandschaften, doch der Film bewegt sich auf allzu ausgetretenen Pfaden. Jeglicher Sinn für Fremdheit und Entdeckung wird durch Glückskeks-Didaktik und plumpen Symbolismus ausgemerzt. Die Bildsprache erschöpft sich im unansehnlichen Querschnitt zeitgenössischer Indie-Klischees, zittrige Nahaufnahmen mit der Handkamera behaupten eine Intimität, die die nur als Planspielfiguren eingesetzten Charaktere nie einlösen. Selbst Will als mahnender Nietzscheaner in einer Welt voll „letzter Menschen“ bleibt blass. Der Regisseur postuliert, dass ein Leben ohne klares Ende automatisch antriebslos sein muss, was in der Praxis bedeutet, dass die Darsteller wie schlaftrunken übers Set stolpern. Besonders ärgerlich ist, dass die Thematik nicht mit angemessener Ernsthaftigkeit behandelt wird: Das Drama ist durchzogen von einem blasierten Galgenhumor, immer wieder flüchtet es sich feige in die ironische Distanz zum Gezeigten. Die schrulligen Figuren unterhalten sich in bemüht gewitzten Dialogen, die oft im matschigen Tonschnitt untergehen oder von den Klopf- und Pipes-Orgien der Musik überdröhnt werden. „The Discovery“ wirft seine Ideen in den Raum wie tote Fische, denen man 102 Minuten lang beim Verrotten zusieht.
Kommentar verfassen

Kommentieren