Berlin Station

Spionagefilm | USA/Deutschland 2016 - | 538 (zehn Episoden, Staffel 1) 465 (neun Episoden, Staffel 2) Minuten

Regie: Michaël R. Roskam

Thriller-Serie rund um einen CIA-Agenten in Berlin. Ein Whistleblower hat Informationen über die Tätigkeiten der CIA in Deutschland an die "Berliner Zeitung" weitergegeben, was das deutsch-amerikanische Verhältnis strapaziert. Aus dieser prekären Situation soll ein Analytiker heraushelfen, indem er den Whistleblower aufspürt. Ein Auftrag, der sich als äußerst gefährlich erweist, zumal die Fronten unterschiedlicher Interessen alles andere als leicht zu durchschauen sind. Die Serie überzeugt als auf den Spuren der Spionage-Stoffe von John le Carré wandelnder Thriller mit exzellent gespielten, vielschichtigen Figuren und einer um Authentizität bemühten Darstellung der deutschen Metropole. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
BERLIN STATION
Produktionsland
USA/Deutschland
Produktionsjahr
2016 -
Produktionsfirma
Third State/Harbor Men Pic./Vanessa Prod./Anonymous Content/Seven Islands Film/Studio Babelsberg
Regie
Michaël R. Roskam · Christoph Schrewe · Giuseppe Capotondi · John David Coles · Joshua Marston
Buch
Olen Steinhauer · Bradford Winters · Larry J. Cohen · Amanda Kate Shuman · Adria Lang
Kamera
Hagen Bogdanski
Musik
Reinhold Heil
Schnitt
Michael Ruscio · Nicole Brik · Todd Desrosiers · Henk van Eeghen · Chris A. Peterson
Darsteller
Richard Armitage (Daniel Miller) · Rhys Ifans (Hector DeJean) · Leland Orser (Robert Kirsch) · Michelle Forbes (Valerie Edwards) · Tamlyn Tomita (Sandra Abe)
Länge
538 (zehn Episoden, Staffel 1) 465 (neun Episoden, Staffel 2) Minuten
Kinostart
-
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Spionagefilm | Thriller

Heimkino

Verleih DVD
Universal
Verleih Blu-ray
Universal
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In einem Albtraum wird Steve Frost (Richard Jenkins), der Chef des Berliner CIA-Büros, von einer Vision geplagt: Wasser flutet in die Kellerbüros und ertränkt ihn. Tatsächlich sieht es für Frost und seine Kollegen gerade nicht besonders gut aus. Ein Whistleblower hat Informationen über die Tätigkeiten des CIA in Deutschland an die Berliner Zeitung weitergegeben; die Veröffentlichung strapaziert das deutsch-amerikanische Verhältnis. Aus dieser prekären Situation soll der Analytiker Daniel Miller (Richard Armitage) helfen, indem er den Whistleblower aufspürt. Für Miller, der in Berlin aufwuchs, ist das eine Art Heimspiel, wenngleich sich der Fall als ziemlich abgründig und brandgefährlich erweist.

Diskussion
In einem Albtraum wird Steve Frost (Richard Jenkins), der Chef des Berliner CIA-Büros, von einer Vision geplagt: Wasser flutet in die Kellerbüros und ertränkt ihn. Tatsächlich sieht es für Frost und seine Kollegen gerade nicht besonders gut aus. Ein Whistleblower hat Informationen über die Tätigkeiten des CIA in Deutschland an die Berliner Zeitung weitergegeben; die Veröffentlichung strapaziert das deutsch-amerikanische Verhältnis. Aus dieser prekären Situation soll der Analytiker Daniel Miller (Richard Armitage) helfen, indem er den Whistleblower aufspürt. Für Miller, der in Berlin aufwuchs, ist das eine Art Heimspiel, wenngleich sich der Fall als ziemlich abgründig und brandgefährlich erweist. Gleich zu Beginn der herausragenden Krimi-Serie erfährt man in einer Rahmenhandlung, dass Miller Opfer eines Mordversuchs wird. Doch wie kommt es dazu? Im Gegensatz zum Kalten Krieg sind die Fronten im gegenwärtigen Berlin alles andere als klar. Die von Olen Steinhauer und Bradford Winters kreierte Serie nutzt die deutsche Hauptstadt nicht wie jüngst „Atomic Blonde“ (fd 44 868) nur als ultracoolen Schauplatz für ein oberflächliches Actionfeuerwerk. Ohne Hektik wird vielmehr das urbane, politische und moralische Terrain im Umfeld von Anti-Terror-Krieg und Geheimdienst-Leaks erkundet, wobei sich die Macher um eine möglichst authentische Darstellung der Stadt bemühen, was fürs deutsche Publikum ein großes Plus der Serie darstellt. Auch der Erzählgestus und die differenzierte Zeichnung der exzellent besetzten Charaktere bemühen sich um Realismus auf den Spuren eines John le Carré. Ähnlich wie die Agenten-Serie „Homeland“, deren fünfte Staffel ebenfalls in Berlin spielt, scheuen die Macher nicht davor zurück, die Arbeit des US-Geheimdienstes kritisch zu durchleuchten; schon die Titelsequenz schlägt mit David Bowies „I’m Afraid of Americans“ als Titelsong entsprechende Töne an. Der Vergleich mit „Homeland“ ist auch deshalb gerechtfertigt, weil die dramaturgische Verquickung der Handlungsfäden höchst spannend inszeniert ist und die privaten Befindlichkeiten der Figuren ihren Teil dazu beitragen. „Berlin Station“ ist intelligente Genre-Unterhaltung, an deren Fortsetzung derzeit im Studio Babelsberg schon gearbeitet wird. (Staffel 2 der Serie ist ab 16.10.2017 bei Netflix verfügbar)
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