Top of the Lake - China Girl

Drama | Neuseeland/Australien/Großbritannien 2017 | 352 (55/61/60/59/60/57) Minuten

Regie: Jane Campion

Eine psychisch labile australische Kriminalbeamtin kehrt nach vier Jahren in den Dienst zurück und wird in einen anspruchsvollen Fall um Mord und Menschenhandel verwickelt, der zudem persönlich wird, als sich ihre einst zur Adoption freigegebene 17-jährige Tochter als Freundin eines weit älteren Zuhälters herausstellt. Neben der Ermittlung versucht die Polizistin, Kontakt zu dem Mädchen zu knüpfen, stößt aber sowohl bei ihm als auch bei seinen Adoptiveltern auf Widerstand. Mehr Drama als Krimi, überzeugt die zweite Staffel der (Fernseh-)Miniserie mit atmosphärischer Milieuzeichnung und eindrücklichen Darstellern. An den Rändern eröffnet sich zudem immer wieder die Gelegenheit für skurrile Komik. - Sehenswert ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
TOP OF THE LAKE - CHINA GIRL
Produktionsland
Neuseeland/Australien/Großbritannien
Produktionsjahr
2017
Produktionsfirma
See-Saw Films/Escapade Pic.
Regie
Jane Campion · Ariel Kleiman
Buch
Jane Campion · Gerard Lee
Kamera
Germain McMicking
Musik
Mark Bradshaw
Schnitt
Alexandre de Franceschi · Scott Gray
Darsteller
Elisabeth Moss (Robin Griffin) · Gwendoline Christie (Miranda Hilmarson) · Alice Englert (Mary Edwards) · Nicole Kidman (Julia Edwards) · Ewen Leslie (Pyke Edwards)
Länge
352 (55
61
60
59
60
57) Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 16
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 16.
Genre
Drama | Thriller
Externe Links
TMDB

Heimkino

Verleih DVD
Polyband (16:9, 1.78:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Polyband (16:9, 1.78:1, dts-HDMA engl./dt.)
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Ein Koffer treibt vor der Dünung der australischen Stadt Sydney. Sein grausiger Inhalt wird Detective Robin Griffin (Elisabeth Moss) in ihrem ersten großen Fall beschäftigen, dem ersten Auftrag seit Neuseeland, seit dem verschwundenen Mädchen aus „Top of the Lake“ (2013). Regisseurin Jane Campion lässt den Zuschauer zappeln, bis die Zusammenhänge offenbar werden. Zunächst stolpert Robins uneheliche Tochter ins Leben der (Anti-)Heldin; bislang wuchs Mary Edwards bei dem gut situierten Paar Julia und Pyke auf. Später wird die Kommissarin mehr in den Mordfall verstrickt, als ihr lieb ist; ein Fall, der die Tochter und ihre Liebesbeziehung zum miesen, aber charismatischen Deutschen Alexander „Puss“ Braun ins Zentrum rückt. Bis der Koffer geöffnet wird und dessen Inhalt sich in Griffins Leben ergießt, stapeln sich seltsame Indizien, auf die man sich nur lose einen Reim machen kann. Jane Campion hat sich nur widerwillig zur zweiten Staffel von „Top of the Lake“ überreden lassen. Doch das Ergebnis ist nicht nur wegen Elisabeth Moss in der Hauptrolle und Nicole Kidman in einem kleinen, aber wichtigen Part als (Ersatz-)Mutter von Mary eindrücklich. Die atemberaubenden Bergsee-Panoramen aus der ersten Staffel in Neuseeland weichen klaustrophobischen Hinterhöfen in Sydney, in denen Prostitution und soziale Gewalt allgegenwärtig sind. Außerdem rückt die familiäre Vergangenheit von Griffin in den Fokus und ergänzt die Suche nach dem Mörder. Die zweite Staffel ist deshalb mehr ein Drama als eine Crime- und Mystery-Geschichte. Abseitige „Twin Peaks“-Figuren an den Rändern der Geschichte gibt es dennoch genug. So etwa Griffins schlaksige Kollegin Miranda Hilmarson, die wie der Welpe einer Riesendogge herumtapst, aber zugleich von einer energetischen Hartnäckigkeit beseelt ist. Oder „Puss“, einerseits ein Schwein, anderseits Revoluzzer und Intellektueller, mit einer geradezu hypnotischen Ausstrahlung auf Frauen. Der finale Cliffhanger lässt in der Schwebe, ob es noch eine weitere Fortsetzung geben wird.
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