Hamlet (1920)

Drama | Deutschland 1920 | 110 (TV & DVD) Minuten

Regie: Sven Gade

Stummfilm-Adaption des Shakespeare-Klassikers um den Dänenprinzen Hamlet, der die Ermordung seines Vaters an der Mutter und dem Stiefvater rächen soll, die Bluttat aber scheut. Der durch Asta Nielsens eigene Produktionsfirma hergestellte Film war der erste große internationale Erfolg eines deutschen Films nach dem Ersten Weltkrieg. Vor allem filmkundlich interessant, auch durch den eigenwilligen Interpretationsansatz, dessen Theorie dahingeht, dass Hamlet eine verkleidete Frau war. - Ab 16.

Filmdaten

Produktionsland
Deutschland
Produktionsjahr
1920
Produktionsfirma
Artfilm
Regie
Sven Gade · Heinz Schall
Buch
Erwin Gepard
Kamera
Curt Courant · Axel Graatkjaer
Darsteller
Asta Nielsen (Prinz Hamlet) · Paul Conradi (König Hamlet von Dänemark) · Eduard von Winterstein (Claudius) · Heinz Stieda (Horatio) · Hans Junkermann (Polonius)
Länge
110 (TV & DVD) Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 0
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Drama | Literaturverfilmung | Stummfilm

Heimkino

Die vorliegende Fassung des Films ist jene, die auf der "Berlinale" 2007 als restauriert vorgestellt und gefeiert wurde. Gefeiert wurde seinerzeit auch der Mut der Verantwortlichen von ZDF/arte, den Film mit einer neuen, alles andere als konventionellen Stummfilmmusik zu versehen. Nicht nur, dass Michael Riessler eigentlich vom Jazz kommt und allenfalls kontinuierlich im Bereich der Hörspielmusik reüssierte, er gilt auch als ein Musiker, dem die Schranken im Kopf zwischen akustischer und elektronischer Musik fremd sind. Zu "Hamlet" gelang ihm eine faszinierende Symbiose aus (bewusst) stereotyp nach Mittelalter klingender und emotional leitender Spannungsmusik für Klarinette, Cello, Nyckelharpa und Live-Elektronik. Die vorliegende Doppel-DVD-Edition gibt einen würdigen Präsentationsrahmen für das Filmjuwel. Ein umfangreicher DVD-Rom-Bereich stellt wertvolles Sekundärmaterial in Bild und Text bereit, ein halbstündiges Video-Feature beschäftigt sich mit der restaurierten deutschen Originalfassung und der seinerzeit parallel entstandenen US-amerikanischen Exportfassung. Auch kommen der Komponist und der Tonmeister in eigenen Featurettes zu Wort. Schließlich enthält die Edition ein vom Nederlands Filmmuseum 2007 erstelltes restauriertes Fragment des Asta Nielsen Film "Die Filmprimadonna" (1913; 17 Min.) sowie Super 8-Material aus dem Nielsen-Nachlass. Im lesenswerten 20-seitigen Booklet wird die Genese des Films anschaulich beschrieben. Die filmhistorisch wertvolle Edition ist mit dem Silberling 2011 ausgezeichnet.

Verleih DVD
edition filmmuseum (FF, DD5.1)
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