Bopha! - Kampf um Freiheit

Drama | USA 1993 | 111 Minuten

Regie: Morgan Freeman

In einer ländlichen Gemeinde Südafrikas im Jahre 1980 gerät ein schwarzer Polizeisergeant, der dem Gesetz und seinen weißen Vorgesetzen gegenüber loyal ist, in schwere Gewissenskonflikte, als sein Sohn sich an die Spitze der gegen den Apartheid-Staat revoltierenden Schüler stellt. Als er die Uniform endlich ablegt, ist es zu spät: er wird in der brodelnden Menge erstochen. Ein dramatischer, bewegender Beitrag zur Zeitgeschichte, dessen Botschaft von der Besiegbarkeit des Rassismus von einer qualitativ herausragenden Inszenierung, dem Niveau der Dialoge und der Intensität der Darstellerung noch unterstrichen wird. - Sehenswert ab 12.
Zur Filmkritik

Filmdaten

Originaltitel
BOPHA!
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1993
Produktionsfirma
Arseno Hall/Taubman Entertainment
Regie
Morgan Freeman
Buch
Brian Bird · John Werick
Kamera
David Watkin
Musik
James Horner
Schnitt
Neil Travis
Darsteller
Danny Glover (Micah) · Malcolm McDowell (De Villiers) · Alfre Woodard (Rosie) · Marius Weyers (Van Tonder) · Maynard Eziashi (Sohn Zweli)
Länge
111 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 12.
Genre
Drama | Literaturverfilmung
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Diskussion
Welche Überraschung! Im unwichtigen Einerlei des Videomarkts plötzlich ein Kinofilm von hohem Interesse, der einen dramatischen, Herz und Verstand bewegenden Beitrag zur aktuellen Zeitgeschichte leistet. Schauplatz: Eine ländliche Gemeinde in Südafrika. Zeit: 1990. Am Beispiel eines Vater-Sohn-Konflikts in der Familie des schwarzen Polizeisergeanten Micah werden einige der Bedingungen deutlich, die das Leben der Bevölkerungsmehrheit im Apartheid-Staat belasteten. Schwarze Schüler sind es eines Tages leid, daß ihre Landsleute ihnen den Gebrauch der Muttersprache im Unterricht verbieten müssen. Als die Regierung in Pretoria zwei provinzfremde Sicherheitsbeamte eingreifen läßt, kommt es zu illegalen Demonstrationen, zur Schülerrevolte, zu Verhaftungen, zur Ermordung eines Gefangenen. Micahs strenge Loyalität zum Gesetz und zu seinen weißen Vorgesetzten bleibt lange unerschüttert. Zu lange. Sein halbwüchsiger Sohn stellt sich an die Spitze der Rebellen, die er, der Vater, von Amts wegen zu bekämpfen hat. In sein Haus fliegen Molotowcocktails. Erst bei der Trauerfeier für die Opfer der Polizei wird Micah deren Uniform abgelegt haben, aber nun ist es zu spät: Während der Priester Gott anruft ("Gib uns Ausdauer für den Marsch in die Freiheit!"), wird Micah in der brodelnden Menge erstochen. Daß Südafrikas Schwarze ihren Freiheitstraum endlich in diesen Wochen (Mai 1994: erste allgemeine Wahlen; Mandela Präsident) verwirklichen konnten, macht den 1993 im Nachbarland Simbabwe gedrehten Film besonders willkommen. Zustatten kommen seiner Botschaft von der Besiegbarkeit des Rassismus die hohe Qualität der Inszenierung, die sich jedem Afrikaklischee verweigert, das Niveau der Dialoge und die überwältigende Intensität der Darsteller. Sehenswert ab 12.
Kommentar verfassen

Kommentieren