Wendy

Wenn die klapperigen Wagons derart dicht an der alten Baracke vorbei dröhnen, dass der Rost ins Fenster zu rieseln scheint, ist das für die neunjährige Wendy (Devin France) immer eine Aufforderung zum Aufspringen. Ihre Mutter gibt sich hinter der Theke des alten Bahnhofsdiners‘ alle Mühe, das Leben für sich, ihre Tochter und die ein paar Jahre älteren Zwillingsbrüder James und Douglas halbwegs erträglich zu gestalten. Und irgendwie macht es ja auch Spaß, zwischen den verschwitzten Gästen herumzutollen und ihnen zu Kaffee und Kuchen auch eine kurze Tanzeinlage zu spendieren.

Doch was liegt jenseits des rotglühenden Horizonts, hinter dem die Züge in den Sümpfen Louisianas verschwinden? Vor Jahren ist der kleine Thomas einmal auf einen Wagen gesprungen. Wendy hätte damals schwören können, dass ihn ein kleiner schwarzer Junge gelockt hat, das Abenteuer zu wagen. Seither ist der Knabe, der immer schon ein Pirat an fernen Gestaden werden wollte, verschwunden.

Nicht mehr machen können, was man will