Ooops! 2 - Land in Sicht

Animation | Deutschland/Irland/Luxemburg 2020 | 82 Minuten

Regie: Toby Genkel

Fortsetzung des Animationsfilmabenteuers um zwei Fantasie-Wesen auf der Arche Noah, die von dem Rettungsschiff herunterwollen, weil die Nahrung an Bord knapp wird. Der kunterbunte Trickfilm setzt auf eine gesunde Mischung aus Action und Humor, ohne dabei zu versäumen, aktuelle Themen wie den Umgang mit Fremden oder der Natur anzusprechen. Das unterhaltsame Spektakel lotet mit nahezu fotorealistisch und plastisch gestalteten Bildern die gesamte Farbpalette aus, weist allerdings ein paar Nebenhandlungen zu viel auf und droht zeitweise in Geschwätzigkeit zu entarten. - Ab 8.
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Filmdaten

Originaltitel
OOOPS! BACK IN THE DEEP END
Produktionsland
Deutschland/Irland/Luxemburg
Produktionsjahr
2020
Produktionsfirma
Ulysses Films/Fabrique d'Images/Moetion Films
Regie
Toby Genkel · Sean McCormack
Buch
Richie Conroy · Mark Hodkinson
Musik
Eímear Noone
Schnitt
Mark Broszeit
Länge
82 Minuten
Kinostart
24.09.2020
Fsk
ab 0; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 8.
Genre
Animation | Familienfilm
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Heimkino

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Fortsetzung eines Animationsfilms um zwei Tiere auf der Arche Noah, die das Boot verlassen wollen, weil die Nahrung knapp wird.

Diskussion

Mit der lose an die Bibel angelehnten Arche-Noah-Abenteuerkomödie „Ooops! Die Arche ist weg“ konnte Toby Genkel im Jahr 2015 einen Achtungserfolg in den deutschen Kinos feiern. Bei der Fortsetzung haben der Filmemacher und sein Co-Regisseur Sean McCormack nur wenig verändert. Erneut stehen der Nestrier Finny und das Grymp Leah, zwei Fantasie-Wesen, im Zentrum des Geschehens. Nur ist es dieses Mal so, dass der Vegetarier mit dem orangefarbenen Fell und die fleischfressende Kreuzung aus Wolf und Hyäne nicht auf die Arche, sondern von ihr herunterwollen. Denn auf dem Schiff, das nach der großen Sintflut von jeder Tierart ein Paar gerettet hat, wird langsam die Nahrung knapp. Man muss dringend Land finden, um überleben zu können.

Diverse Tiere, darunter Finny und Leah, aber auch deren Eltern Dave und Kate sowie eine Taube, versuchen deshalb auf unterschiedlichste Weise, festen Boden unter die Pfoten zu bekommen. Als dies endlich gelingt, wobei eine gigantische Nestrier-Kolonie entdeckt wird, wartet die nächste Herausforderung auf Finny & Co. Denn das idyllische Eiland wird von einem Vulkan bedroht, der kurz vor dem Ausbruch steht.

Gesunde Mischung aus Action und Comedy

Genkel findet eine gesunde Mischung aus Action und Comedy und versäumt es trotz des hohen Unterhaltungswertes nicht, aktuelle Themen wie den vorurteilsfreien Umgang mit Fremden, die richtige Form der Kindererziehung oder ökologische Aspekte in die Geschichte einzubinden. Allerdings gerät der Film einige Male in Gefahr, zu dialoglastig zu werden und vor lauter Geschwätzigkeit den roten Faden zu verlieren. Vorschulkinder, für die „Ooops! 2“ wohl gedacht ist, werden Schwierigkeiten haben, da phasenweise vier Parallelhandlungen erzählt werden und die Handlung ständig zwischen Figuren und Schauplätzen hin- und herspringt.

Stark ist der Film in seinen Actionsequenzen, darunter einem schwindelerregenden Stunt auf einer Hängebrücke, dem gewaltigen Ausbruch des Vulkans und dem Diebstahl eines Schlüssels, der in seiner Choreografie an den von der Decke hängenden Tom Cruise aus „Mission: Impossible“ erinnert. Auch kann sich die Computeranimation sehen lassen. Wasser, Wellen und Wogen sind geradezu fotorealistisch, das Fell der Tiere wirkt echt, die Bilder besitzen Tiefe und Plastizität. Zudem nutzen die Macher die gesamte Farbpalette, um ein kunterbuntes Spektakel zu kreieren, wobei Braun, Gelb und Blau dominieren.

Die Synchronstimmen sind gut gewählt

Spaß machen auch einige Nebenfiguren, etwa die Taube, die auf der Suche nach Land immer wieder in heftige Turbulenzen gerät und für viele Lacher gut ist. Oder ein träges Flusspferd, das alles verpasst, und eine zuckersüße, schleimig-rosafarbene Qualle namens Jelly, die Finny und Leah zur Seite gestellt wird, dabei ständig in Fettnäpfchen tritt, am Ende aber zur großen Heldin avanciert. Bei den Synchronsprechern setzt Genkel auf Profis, aber auch auf Prominenz wie Tim Mälzer als Nilpferd Dave und Christian Ulmen erneut als Nestrier-Papa Dave. Ulmen hat mit seiner schnoddrig-liebenswerten Stimme maßgeblichen Anteil daran, dass „Ooops 2“ als Gute-Laune-Film funktioniert, in dem Güte, Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft im Vordergrund stehen. Dass dabei ein ums andere Mal Floskeln wie „Nur gemeinsam sind wir stark“ fallen, verzeiht man der streckenweise durchaus originellen Variante von „König der Löwen“ und „Die Konferenz der Tiere“ gerne.

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