Komödie | USA 2020 | Minuten

Regie: Jonathan Krisel

Drei nicht mehr ganz junge NASA-Quereinsteiger wollen sich in einer Forschungsstation in der Wüste Arizonas für das Leben auf einer Mondstation qualifizieren und trainieren für den Einsatz im All. Allerdings warten zunächst recht erdennahe Herausforderungen auf sie. Ob sie jemals ihre große Chance erhalten, ist äußerst ungewiss. Eine von einem sprühenden Darsteller-Trio getragene Comedy-Serie um liebenswerte (Anti-)Helden, die vom Astronauten-Dasein träumen, aber alle Hände voll damit zu tun haben, mit der eigenen Mittelmäßigkeit halbwegs würdevoll klarzukommen. - Ab 12.
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Filmdaten

Originaltitel
MOONBASE 8
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2020
Produktionsfirma
A24/Abso Lutely Prod.
Regie
Jonathan Krisel
Buch
Fred Armisen · Tim Heidecker · Jonathan Krisel · John C. Reilly
Kamera
Carl Herse
Musik
Steven Drozd
Schnitt
Micah Gardner · Michael Giambra · Stacy Moon
Darsteller
John C. Reilly (Cap) · Tim Heidecker (Rook) · Fred Armisen (Skip) · Joshua Davis (Wally) · Joe Abraham (Pastor Nadler)
Länge
Minuten
Kinostart
-
Pädagogische Empfehlung
- Ab 12.
Genre
Komödie | Serie
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Comedy-Serie um drei schon etwas ältere Männer, die für einen Einsatz auf einer Mondstation trainieren. Vor dem Ticket ins All gilt es jedoch, den Widrigkeiten der Wüste in Arizona zu widerstehen.

Diskussion

Was es bedeutet, in Quarantäne zu leben, konnte die meisten in den vergangenen Monaten am eigenen Leib erfahren. Mit den Querelen der Isolations-WG „Moonbase 8“ dürfte das allerdings kaum mithalten. Die Serie von Regisseur Jonathan Krisel begleitet drei Astronautenanwärter bei der Vorbereitung für den Einsatz auf einer Mondstation. Dazu verschlägt es die Männer in eine Forschungsstation in der Wüste Arizonas. Außer mit Skorpionen und ein paar traurigen Kakteen wartet die karge Landschaft mit nicht viel Lebendigem auf. Es ist das ideale Setting für ein Training, bei dem man sich auf das Wesentliche konzentrieren muss.

Quereinsteiger mit Enthusiasmus und Bauchansatz

Robert „Cap“ Caputo (John C. Reilly), Scott „Rook“ Sloan (Tim Heidecker) und Dr. Michael „Skip“ Henai (Fred Armisen) sind NASA-Aspiranten, die ähnlich wie die angeschlagene US-Weltraumbehörde ihre besten Tage bereits hinter sich zu haben scheinen. An Motivation mangelt es dieser Crew aus Quereinsteigern allerdings nicht. Robert behauptet ein Militärveteran zu sein und will sich neu beweisen; Scott ist ein strenggläubiger Mormone und hat sich das Ziel gesetzt, Gottes Botschaft im Weltall zu verbreiten. Und der ebenso begnadete wie schrullige Wissenschaftler Michael wandelt auf den Spuren seines berühmten Astronautenvaters.

In ihrem streng von der Außenwelt abgeschirmten Habitat lernen die drei sich den alltäglichen Anforderungen künftiger Mondkolonisten zu stellen. Egal ob es dabei um die Wiederherstellung der Trinkwasserreserven geht, einen simulierten Raketenstart oder um die neueste psychologische Evaluierung: die Astronauten – mit nicht zu leugnendem Bauchansatz – stellen sich täglich heroisch den von der NASA verfügten Aufgaben. Dass dabei so einiges schiefgehen kann, versteht sich fast von selbst.

Von der Kunst, in Würde mittelmäßig zu sein

Den Eskapaden des Schauspielertrios Reilly, Heidecker und Armisen sieht man gerne zu. Ihr Comedy-Talent stellten sie zuletzt in Kino- und Fernsehproduktionen wie „Stan and Ollie“ (Reilly), „Black Friday“ (Heidecker) oder „Forever“ (Armisen) zur Schau. In „Moonbase 8“ agieren die drei nicht nur schauspielerisch, sondern auch als Produzenten. Wie sich zeigt, verstehen sie sich im Team bestens auf die Routinen des Showrunner-Handwerks. In „Moonbase 8“ geht es erzählerisch weniger um den ganz großen Serien-Wurf als vielmehr darum, auf einem abgesteckten Comedy-Feld Figurenkonstellationen und Story-Eventualitäten durchzuspielen. Besonders schön zeigt sich das in einer Episode, in der die Weltraum-Trainees Besuch von einer benachbarten Station erhalten, die vom Raketenunternehmen SpaceX geführt wird. Das jugendliche Konkurrenz-Team ist vom angestaubten NASA-Interieur und dem herzensguten, aber doch recht mediokren Personal nicht gerade beeindruckt. Wie Reilly, Heidecker und Armisen bei ihren hippen Rivalen jedoch Eindruck schinden wollen, ist eine komödiantisch punktgenau getimte Pannenparade.

„Moonbase 8“ erzählt in sechs Episoden von der hohen Kunst, eine mittelmäßige Existenz würdevoll zu bestreiten. Das ist insbesondere in Pandemie-Zeiten ein verdienstvolles Unterfangen, denn wer möchte schon von der wohligen Couch aus permanent Superhelden bei ihrer Selbstverwirklichung zusehen?

Die Chemie zwischen der Crew stimmt

Irgendwann beschließt die NASA, die Herrenrunde um eine Kandidatin zu bereichern. Diandra Lyle spielt eine hochambitionierte Aspirantin, die anders als die drei Helden tatsächlich das Zeug zur Weltraumsiedlerin mitbringt. Ihre perfektionistische Veranlagung lässt sie sofort an ihren Mitastronauten zweifeln. Schneller als die drei eine Quarantänekammer einrichten, um die Ausbreitung eines eingeschleppten Virus zu unterbinden, wird sie an der Stammcrew vorbeibefördert und darf sich mit dem nächsten Raketenstart direkt auf den Weg zum Mond begeben. Cap, Rook und Skip bleiben in der Wüste Arizonas zurück und müssen sich ganz erdverbundenen Problemen widmen, etwa einer Rinderherde, die das Habitat zu zertrampeln droht. Auch dafür bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung und vor allem der richtigen Chemie zwischen den Crewmitgliedern. Davon bringt das kleine Comedy-Glück „Moonbase 8“ genau die richtige Portion mit.

 

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